Bundesliga
Ein goldenes Händchen auf dem Transfermarkt ebnete Bayer Leverkusen jüngst den Weg zur ersten Deutschen Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Xhaka, Grimaldo, Boniface trugen wesentlich dazu bei, dass die "Werkself" als erstes Bundesliga-Team überhaupt eine ganze Saison lang ungeschlagen blieb. In die 62. Bundesligasaison geht Bayer nun als Gejagter – und die Konkurrenz versucht ihrerseits, mit Top-Neuzugängen das nächste Level zu erreichen. Im Tipico Blog nehmen wir die vielversprechendsten Neuverpflichtungen 2024/25 unter die Lupe.
Für den erstmals seit 2012 titellosen FC Bayern München gilt es, den deutschen Fußballthron so schnell wie möglich zurückzuerobern. Dazu beitragen soll Michael Olise. Der 22-Jährige ist der Top-Neuzugang in der Offensive der Münchner. Er kann auf beiden Flügeln und zentral hinter der Spitze spielen, und kommt mit der Empfehlung von zehn Toren und sechs Assists in 19 Premier League-Spielen 2023/24 – und mit einer Silbermedaille um den Hals. Beim olympischen Fußballturnier verzückte er die Zuschauer vor allem mit spektakulären Torvorlagen für Team Frankreich.
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Wegen des Groß-Events stieß der Linksfuß erst am Ende der Vorbereitung zum Rekordmeister, fand sich aber schnell ein: In der ersten Runde des DFB-Pokals beim SSV Ulm (4:0) bereitete er zwei Minuten nach seiner Einwechslung das vorentscheidende 3:0 vor, spielte sich damit in die Startelf am 1. Bundesliga-Spieltag in Wolfsburg. In Ulm gleichzeitig mit Olise eingewechselt: Joao Palhinha. Der Sechser stand schon 2023 kurz vor einem Wechsel nach München, kam nun mit einem Jahr Verspätung und scharrt hinter dem Duo Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlović mit den Hufen.
Borussia Dortmund kommt nach den Abgängen von Marco Reus, Mats Hummels, Niclas Füllkrug gleich mit einem halben Dutzend namhafter Neuzugänge daher. Zwei davon hat der ebenfalls neue Cheftrainer Nuri Şahin sofort erfolgreich in seiner Startelf installiert. Waldemar Anton füllt die Hummels-Lücke in der Innenverteidigung bislang mit der unaufgeregten Zweikampfführung und sauberen Spieleröffnung aus, mit der er den VfB Stuttgart 2023/24 als Kapitän zur Vizemeisterschaft führte.
In Şahins bisher präferierter Dreierkette findet Anton sich rechts ein, wird dort zunehmend mit dem brasilianischen Rechtsverteidiger Yan Couto (kam von Manchester City) zutun haben, der seine verheißungsvolle Premiere in Schwarzgelb mit einem Assist im DFB-Pokal krönte. Während Anton für den VfB in der vergangenen Spielzeit torlos blieb, brauchte er für seinen ersten Treffer im BVB-Trikot nicht einmal drei Minuten: Bei seinem Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal gegen Phoenix Lübeck (4:1) nickte der gebürtige Usbeke nach gerade mal zwei Zeigerumdrehungen eine Ecke ins Tor – ein perfekter Start für Dortmunds neue Nummer 3.
Genauso lange wie Anton brauchte Pascal Groß für seine erste BVB-Torbeteiligung in einem Pflichtspiel. Der Neuzugang von Brighton & Hove Albion schoss nämlich die Ecke zu Antons Führungstor – und auch alle weiteren Ecken, die die Borussia in dieser Saison bislang zugesprochen bekam. Groß, der die Bundesliga 2017 von Ingolstadt gen Premier League verließ, ist mit 33 Jahren gleich mittendrin beim Champions-League-Finalisten und Vorjahresfünften der Bundesliga, bringt mit seiner Ball- und Passsicherheit Struktur und Ordnung ins Dortmunder Aufbauspiel.
In Brighton entwickelte er sich vom "Zehner" zu einem tiefen Spielmacher, der aus dem defensiven Mittelfeld heraus das Spiel aufbaut und lenkt. Von Groß‘ scharfen Standards dürften alsbald auch Maximilian Beier und Serhou Guirassy profitieren. Während Ex-Hoffenheimer Beier schon die ersten Joker-Minuten sammelte, will Stuttgarts 28-Tore-Stürmer der Vorsaison nach kurierter Knieverletzung im September ins Rennen um die Stammplätze eingreifen können.
Guirassys Nachfolger im Schwabenland heißt Ermedin Demirović. Der in Hamburg geborene Nationalspieler Bosniens erlebte 2023/24 eine Leistungsexplosion, pulverisierte seine persönlichen Bestmarken und wurde mit 15 Toren und zehn Vorlagen für den FC Augsburg fünftbester Scorer der Bundesliga. Mit drei Toren mehr auf Platz vier landete in dieser Liste Deniz Undav, Demirovićs künftiger Sturmpartner, der seit diesem Sommer fest bei den Schwaben verpflichtet ist.
Die Kombination aus gleich zwei Stürmern mit Knipser- und Vorbereiter-Qualitäten lässt im Schwabenland die Hoffnung keimen, dass die Hochgefühle der Vizemeister-Saison konserviert werden können. Demirović jedenfalls führte sich spektakulär ein, eröffnete sein Torkonto beim VfB in der zweiten Minute des 1. Spieltags mit einem Seitfallziehertor. Dass Stuttgart das Baden-Württemberg-Derby beim Sport-Club Freiburg am Ende mit 1:3 verlor, konnte am persönlich starken Einstand von Stuttgarts neuem Neuner nicht rütteln.
Sie haben es schon wieder getan. Seit jeher schreibt sich RB Leipzig auf die Fahne, junge Neuzugänge zu Stars zu entwickeln. PSG-Leihgabe Xavi Simons vollführte diesen Prozess letzte Saison in Rekordzeit, und mit Antonio Nusa scheinen die Sachsen das nächste Supertalent an Land gezogen zu haben. Der norwegische Flügelstürmer kam vom FC Brügge in die Heldenstadt und erwies sich trotz seiner erst 19 Jahre als Top-Joker und Soforthilfe. Im DFB-Pokal gegen Rot-Weiß Essen (4:1) traf er 74 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 3:1, beim Bundesligadebüt gegen den VfL Bochum 1848 drei Minuten nach seiner Hereinnahme sogar zum 1:0-Endstand.
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Auf lange Sicht noch entscheidender ist Nusas Positionsprofil. Mit der Kombination aus Top-Speed und Dribbelstärke erweitert der Rechtsfuß Leipzigs Portfolio um das Element eines klassischen Außenbahnspielers. Eine wertvolle Alternative zu den typischerweise ins Zentrum ziehenden "falschen Außen" in der Tradition von Forsberg, Sabitzer, Olmo oder aktuell Simons. Zusammen mit Letzterem soll er vor allem die Doppelspitze Loïs Openda und Benjamin Šeško beliefern.