Bundesliga

2021-02-02T10:00:00Z

Tipico Blog: Top-Transfers im Winter

In diesem Winter wechselten einige Hochkaräter in die Bundesliga
In diesem Winter wechselten einige Hochkaräter in die Bundesliga

Die Winter-Transferperiode ist beendet. Die Bundesliga-Clubs haben sich prominent und spannend verstärkt. Unter den Top-Transfers sind international erprobte Spieler, bewährte Bundesliga-Torschützen und junge Talente.

Dominik Szoboszlai (RB Leipzig)

Es ist die zweite Minute der Nachspielzeit in den Play-offs für die Europameisterschaft 2021. In der eigenen Hälfte beginnt der Sololauf des Zehners der Ungarn: Mit einer Körpertäuschung schüttelt er zwei Isländer leicht ab. Der Strafraum und ein weiterer Gegenspieler kommen immer näher - also zieht der Ungar einfach ab. Der Ball schlägt unten rechts ein, vom Innenpfosten ins Tornetz. Es ist das 2:1 für Ungarn, die sich somit für die EM qualifizieren und nun mit Deutschland, Frankreich und Portugal die Vorrunde bestreiten dürfen. Der Torschütze? Dominik Szoboszlai.

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Nach seinem Treffer wird das 20 Jahre alte Riesen-Talent der Ungarn beinahe erdrückt: Fast das ganze Team samt große Teile des Betreuerstabs werfen sich auf den Mittelfeldspieler. Seit dieser Transferperiode steht Ungarns Sportler des Jahres 2020 bei RB Leipzig unter Vertrag. "Er hat außergewöhnliches Potenzial und kann im Mittelfeld jede Position spielen", sagte der Leipziger Sportdirektor Markus Krösche nach der Verpflichtung über Szoboszlai. Was den dritten ungarischen Nationalspieler - neben Peter Gulacsi und Willi Orban - im Kader der Sachsen auszeichnet, sind seine starke Technik gepaart mit hoher Dynamik und seine ungeheure Qualität im Abschluss: Mit seinem rechten Fuß gelang ihm nicht nur der scharfe wie präzise Treffer gegen Island, sondern schon das eine oder andere Fernschuss- oder direkte Freistoß-Tor.

"In Ungarn vergleicht man ihn schon mit Ferenc Puskas", berichtete Lothar Matthäus, der einst Nationaltrainer von Ungarn war und in Budapest lebt. Puskas unterlag im WM-Finale 1954 als Kapitän mit den favorisierten Ungarn 2:3 gegen Deutschland ("Das Wunder von Bern") und schoss Tor um Tor für Real Madrid. "Ich will Dominik Szoboszlai sein", sagte die neue Nummer 17 Leipzigs. Puskas sei für ihn als Kind ein Vorbild gewesen. "Ich will für jetzige Kinder in Ungarn ein Vorbild sein." Der Wechsel nach Leipzig sei "beste Entscheidung für meine Zukunft". Wegen Adduktorenbeschwerden muss Julian Nagelsmann aktuell noch auf Szoboszlai verzichten.

Luka Jovic (Eintracht Frankfurt)

"Die Luft tut ihm hier gut", sagte Fredi Bobic, Sportvorstand bei Eintracht Frankfurt, nach dem 3:1-Sieg gegen den FC Schalke 04 und sprach über Luka Jovic: Als Joker traf der Serbe bei seinem Comeback für die SGE nach nicht einmal zehn Minuten. Gegen die Königsblauen gelang dem Angreifer gar noch ein Treffer. "Ein Drehbuch wie in einem Hollywoodfilm", beschrieb Bobic die geglückte und erfolgreiche Rückkehr Jovics von Real Madrid an den Main.

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"Ich habe Luka Jovic vor dem Spiel gefragt, wie viele Tore er macht. Er hat gesagt: 'Wenn ich 15 Minute spiele, dann eins.' Und dann habe ich ihm gesagt, wenn er 30 spielt, dann muss er zwei Tore machen. Das hat er gemacht", freute sich auch Djibril Sow nach der Partie gegen den S04. Auch beim 5:1-Erfolg in Bielefeld traf der 23 Jahre alte Angreifer eiskalt - es wirkt, als wäre der Stürmer nie weg gewesen. Zwei Saisons schnürte der serbische Nationalspieler seine Schuhe für die Eintracht und wurde nun bis zum Ende dieser Spielzeit von den "Königlichen" ausgeliehen. Zusammen mit Andre Silva kann er einen brandgefährlichen Zweier-Sturm bilden oder bietet Adi Hütter von der Bank kommend eine gute Joker-Option.

In 57 Bundesliga-Spielen für die SGE kommt Jovic auf 28 Treffer. Vor allem mit seinem Landsmann Filip Kostic versteht er sich auf und neben dem Platz hervorragend. "Der Spielstil, die Stadt und die Mannschaft liegen mir sehr gut", sagte Jovic. "Mein Wunsch war es, wieder hierher zurückzukehren. Ich wollte glücklich sein und spielen." In der Bundesliga. Und in seiner Wohlfühl-Oase Frankfurt.

Klaas-Jan Huntelaar, Sead Kolasinac und William (FC Schalke 04)

Der FC Schalke 04 verpflichtete im Winter Spieler mit viel Bundesligaerfahrung - zwei davon haben sogar eine königsblaue Vergangenheit: Klaas-Jan Huntelaar, der von Ajax Amsterdam geholt wurde, und Sead Kolasinac, der vom FC Arsenal ausgeliehen wurde, kehrten zurück nach Gelsenkirchen. Kolasinac, der in der Schalker Knappenschmiede ausgebildet wurde, ist direkt Kapitän und Antreiber auf links bei S04. "Ich will Präsenz zeigen und Verantwortung übernehmen", sagte der 27-Jährige und hat beides in kurzer Zeit bereits getan.

Für Tore im Kampf gegen den Abstieg soll der "Hunter" sorgen: In 175 Bundesliga-Spielen für Königsblau erzielte der 37 Jahre alte Niederländer 82 Treffer - nur Klaus Fischer erzielte mehr Tore in der Bundesliga für S04 (182). "Für mich ist es eine riesige Herausforderung, Schalke dabei zu helfen, drinzubleiben", erklärte der Stürmer bei seiner Vorstellung. Bei Ajax war Huntelaar Joker, nun wird er wohl mehr Spielzeit bekommen und kann zudem noch dem Talent Matthew Hoppe den ein oder anderen Tipp mitgeben.

Ein weiterer Neuzugang auf Schalke ist William. Der brasilianische Rechtsverteidiger wird vom VfL Wolfsburg ausgeliehen und hat seit seinem Wechsel zum VfL 2017 83 Pflichtspiele für die Wölfe absolviert. Fünf Tore und sieben Assists gelangen dem 25-Jährigen, der 2016 mit Brasilien die Goldmedaille beim olympischen Fußballturnier in Rio de Janeiro gewann. „Wir sind sehr froh, dass wir uns trotz eines knappen Budgets auf allen priorisierten Positionen – Links- und Rechtsverteidiger sowie Stürmer – verstärken konnten", sagte Jochen Schneider nach dem William-Transfer. "Schalke ist ein Verein, der geht unter deine Haut und nie mehr weg", sagte Huntelaar. Ein Gefühl, das Kolasinac bereits kennt und William nun auch kennenlernen wird.

Max Meyer (1. FC Köln)

Ein ehemaliger Schalker ist ebenfalls in die Bundesliga zurückgekehrt: Max Meyer, der die letzten zweieinhalb Jahre bei Crystal Palace in der Premier League spielte, hat einen Vertrag bis Saisonende beim 1. FC Köln unterschrieben. "Ich will die Chance beim FC nutzen, um mich auf Top-Niveau zu präsentieren und dabei mithelfen, dass der Club die Klasse hält", sagte Meyer. 146 Mal lief der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler in der Bundesliga für S04 auf - 17 Treffer erzielte er hierbei.

"Er kann im Mittelfeld auf mehreren Positionen zum Einsatz kommen, ist spielintelligent, sehr ballsicher und sucht selbst gerne den Abschluss. Das will Max bis zum Saisonende bei uns einbringen", freute sich FC-Geschäftsführer Horst Heldt über die Neuverpflichtung. Meyer wird künftig die 13 bei den Kölnern tragen.

Jeremie Frimpong (Bayer 04 Leverkusen)

In Jeremie Frimpong hat es einen weiteren Spieler von der Britischen Insel ins Rheinland verschlagen: Der flinke Flügelspieler, der sowohl als Außenverteidiger als auch im Mittelfeld agieren kann, verstärkt ab sofort Bayer 04 Leverkusen und kommt von Celtic Glasgow. Der Niederländer ist 20 Jahre jung und wurde in der Jugend von Manchester City ausgebildet. "Mit Jeremie Frimpong haben wir einen höchst entwicklungsfähigen Spieler für uns gewinnen können und damit erneut einen zukunftsweisenden Transfer für Bayer 04 realisiert. Er ist technisch stark, außerordentlich schnell und verfügt über einen ausgeprägten Offensivdrang“, erklärt Sportdirektor Simon Rolfes.

Ein vorausschauender Transfer: Da die Bender-Zwillinge im Sommer ihre Karrieren beenden werden, wird für Lars hinten rechts ein Nachfolger gesucht - und für Sven in der Innenverteidigung. Während Frimpong als Rechtsverteidiger agieren könnte, kann Timothy Fosu-Mensah, der im Winter von Manchester United zur Werkself stieß, innen verteidigen.

Leon Dajaku (1. FC Union Berlin)

Ein Transfer mit mächtig Perspektive war auch die Leihe von Leon Dajaku, der sich nun dem 1. FC Union Berlin angeschlossen hat: Der 19 Jahre alte flexible Offensivspieler wird vom FC Bayern ausgeliehen, zudem verfügen die Köpenicker über eine Kaufoption. Dajaku kam beim FCB hauptsächlich in der U23 in der 3. Liga zum Einsatz. Dort bestach er vor allem durch sein Tempo und seine Technik, welche er in zahlreichen erfolgreichen Eins-gegen-eins-Situationen aufblitzen ließ.

"Ich bin überzeugt, dass der Schritt nach Berlin für mich aktuell der richtige ist. Bei Union bietet sich mir die Möglichkeit, in der Bundesliga Fuß zu fassen und mich auf höchstem Niveau zu zeigen", sagte Dajaku nach seiner Unterschrift.

Danny da Costa (1. FSV Mainz 05)

Im Gegensatz zu den Köpenickern steckt der 1. FSV Mainz 05 mitten im Abstiegskampf. Um diesen erfolgreich bestreiten zu können, haben die Rheinhessen sich mit Danny da Costa verstärkt. "Mit Danny da Costa gewinnen wir einen robusten Kämpfer hinzu, der auf der Außenbahn mit seiner Mentalität und Dynamik frische Impulse setzen kann. Mit seinen defensiven Stärken und seiner Erfahrung ist er ein absoluter Zugewinn für unser Team im Kampf um den Klassenerhalt", sagt 05-Sportdirektor Martin Schmidt.

Bis Saisonende wurde der Rechtsverteidiger von Frankfurt ausgeliehen und zeigte direkt in seinem ersten Einsatz, wie wichtig er für Mainz sein kann: Gegen den Favoriten RB Leipzig bereitete da Costa das siegbringende 3:2 vor. Ebenfalls erfolgreich mit von der Partie: Dominik Kohr, der ebenfalls von der SGE ausgeliehen wurde und dem Mittelfeld der Mainzer mehr Erfahrung und Robustheit hinzufügt. Nicht nur, aber auch durch die Transfers zeigt der FSV: Mit dem Team von Bo Svensson ist in dieser Saison noch zu rechnen.

Zwei Weltmeister von 2014 bei neuen Clubs

Und dann wechselten kurz vor Schließung des Transferfensters noch zwei Weltmeister von 2014 in die Bundesliga: Sami Khedira spielt künftig für Hertha BSC. Der Mittelfeldspieler war von 2006 bis 2010 für den VfB Stuttgart aktiv und feierte 2007 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit den Schwaben. Nach Stationen bei Real Madrid und Juventus Turin schloss Khedira sich nun den Berlinern an.

Shkodran Mustafi verteidigt ab sofort beim FC Schalke 04. Weltmeister Mustafi, zuletzt beim FC Arsenal am Ball, unterschrieb bei den Knappen einen Vertrag bis zum Abschluss dieser Spielzeit. Der 28 Jahre alte Innenverteidiger entstammt der HSV-Jugend, kam jedoch noch nicht in der Bundesliga zum Einsatz und fiebert seinem Debüt entgegen.

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