Bundesliga
Die lange Transferphase des Sommers ist beendet. Die Bundesliga-Clubs haben sich prominent und spannend verstärkt. Unter den Top-Transfers sind international erprobte Weltklasse-Spieler, bewährte Bundesliga-Torschützen und junge Talente.
Die Liste herausragender Talente, die den Weg zu Borussia Dortmund fanden, ist lang. Seit diesem Sommer schreibt Jude Bellingham - so ist es zu erwarten - ein neues Kapitel. 17 Jahre ist der Mittelfeldspieler jung, doch beim englischen Zweitligisten Birmingham City spielt er seit Beginn der Saison 2019/20 bereits eine tragende Rolle. Der jüngste Spieler der Clubgeschichte absolvierte ganze 36 Liga- und drei Pokaleinsätze. Meistens stand er dabei in der Startelf.
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Als zentraler Mittelfeldspieler ist dabei nicht nur einer für gefährliche Pässe und die ideale Besetzung für die Schaltzentrale. Der schnell anpassungsfähige Bellingham ist auch torgefährlich: In der vergangenen Saison schoss er vier Tore und lieferte drei Assists. Das weckt Erinnerungen an Legenden des englischen Fußballs: In seinem Heimatland gibt es bereits erste Vergleiche mit Steven Gerrard oder Frank Lampard.
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Der zweikampfstarke, technisch versierte und flinke Engländer gilt als eine der größten Entdeckungen des europäischen Fußballs. Über ihn sagte Daniel Dodds, der auf ihn aufmerksam wurde: „"Er hat einfach alles. Die Art, wie er sich bewegt, seine technischen Fähigkeiten. Er hat eine unglaubliche Spielintelligenz, sein taktisches Wissen ist herausragend. Er ist mindestens so gut wie alles, was ich bisher je gesehen habe."
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Eine Verpflichtung wie ein Fingerzeig an die Konkurrenz: Technisch hoch veranlagt, pfeilschnell, torgefährlich, mannschaftsdienlich - Leroy Sane ist die meistbestaunte Verpflichtung des Sommers. Seit der FC Bayern München den Linksaußen von Manchester City an die Säbener Straße geholt hat, schwant der Ligakonkurrenz Böses. Nicht zuletzt, weil im Zusammenhang mit dem Transfer auch noch die Vergabe der Rückennummern eine Besonderheit mitbrachte: Sane trägt zukünftig die Nummer 10 - wie einst Arjen Robben, der gemeinsam mit Franck Ribery eine Ära beim FC Bayern geprägt hatte. Riberys 7 ging wiederum an Serge Gnabry, der fortan mit Sane die Flügelzange beim Rekordmeister bilden wird.
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Und spätestens seit dem fulminanten 8:0-Sieg gegen den FC Schalke 04 im Eröffnungsspiel der Bundesliga dürften alle gesehen haben, dass dieser historische Vergleich des neuen Duos nicht allein auf der Konstellation der Trikot-Beflockungen fußt. Sane aber ausschließlich in der gefährlichen Kombination mit Gnabry zu bewerten, wird den Fähigkeiten des in der Jungend von Schalke und Bayer 04 Leverkusen ausgebildeten Offensivkünstlers nicht gerecht. Der gebürtige Essener hat ein besonderes Auge dafür, mit welcher Bewegung er seine Gegner aussteigen lassen kann - das sowie seine enorme Antritts- und Endgeschwindigkeit machen ihn zu einem der besten des Weltfußballs. Er ist der Top-Transfer des FC Bayern, den er mit seinen Eigenschaften noch schlechter ausrechenbar macht.
Im Transferendspurt schlugen die Münchner dann auf dem Transfermarkt noch einmal richtig zu und holten Bouna Sarr (Olympique Marseille), Douglas Costa (Juventus Turin), Eric Maxim Choupo-Moting (Paris Saint-Germain) und Marc Roca (Espanyol Barcelona) noch spät hinzu. Der Kader des Rekordmeisters ist gerüstet für eine weitere herausragende Saison.
Überschwängliche Worte aus dem Mund von Erling Haaland sind rar gesät. Der Stürmer von Borussia Dortmund gilt gemeinhin als ruhiger, ausgeglichener Zeitgenosse. Doch der norwegische Nationalspieler war sich nicht zu schade, seinen Mannschaftskollegen Alexander Sörloth nach dem 5:1-Erfolg in Nordirland im Rahmen der Nations League zu adeln. Als „König des Nordens“ bezeichnete er den Neu-Leipziger, mit er gemeinsam für vier der fünf Tore verantwortlich gezeichnet hatte.
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Haaland und Sörloth werden sich in dieser Saison mindestens zweimal wiedersehen. Dann allerdings nicht als kongeniale Sturmpartner im Nationaldress, sondern als Konkurrenten um den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Sörloth, 24 Jahre alt, hat sich bewusst für einen Wechsel zu RB Leipzig entschieden. Ihm gefällt der offfensive Spielstil der Mannschaft von Julian Nagelsmann, wo er fortan Ersatz für Timo Werner und Patrik Schick sein soll. Denn trotz seiner wuchtigen Körpermaße (1,95 Meter, 95 Kilogramm) ist er nicht der typische Mittelstürmer.
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Leipzig hat einen flexiblen Spieler bekommen, der zudem auf den Flügel ausweichen und dort seine technische Klasse sowie seine Schnelligkeit ausspielen kann. „Alexander passt nicht nur perfekt in unsere Philosophie, er ist das noch fehlende Puzzlestück in unserer Kaderplanung für diese Saison“, sagt Geschäftsführer Oliver Mintzlaff über den Norweger.
Benjamin Henrichs weiß, wem er zu verdanken hat, dass seine Karriere Fahrt aufgenommen hat. Als er 2015 bei Bayer 04 Leverkusen den Sprung in den Profi-Kader schaffte, hatte der damalige Trainer Roger Schmidt eine Idee. Er stellte den gelernten Offensivspieler als Außenverteidiger auf - und machte so aus dem Bundesliga-Neuling innerhalb einer Saison einen Nationalspieler. „Ich bin Leverkusen für immer dankbar. Ich kann meinen Traum leben und sie spielten dabei eine große Rolle“, sagt der 23-Jährige in der Rückblende.
>>> Henrichs verleiht RB Leipzig mehr Flexibilität
Inzwischen spielt er für RB Leipzig, nachdem er einen Umweg über den französischen Erstligisten AS Monaco genommen hatte. Henrichs litt an Verletzungen, er verlor zwischenzeitlich seinen Stammplatz in Leverkusen, und auch Bundestrainer Jogi Löw hatte ihn nicht mehr auf dem Schirm. Nun winkt ihm die Möglichkeit, sich wieder ins nationale wie internationale Rampenlicht zu stellen.
Mehr Optionen für Trainer Nagelsmann
Trainer Julian Nagelsmann freut sich über einen Spieler, der das Team auf verschiedenen Positionen verstärken kann. Denn Henrichs fühlt sich nicht nur auf seiner Hauptposition auf der rechten Abwehrseite wohl, sondern kann auch links verteidigen, oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Seinem neuen Trainer verschafft er somit weitere Optionen bei der Aufstellung. Sportdirektor Markus Krösche freut sich, dass mit Henrichs "noch mehr Flexibilität in unser Spiel" kommen wird.
Jhon Cordoba (Hertha BSC)
13 Treffer gingen in der vergangenen Saison auf das Konto von Jhon Cordoba - damit hatte der bullige Stürmer maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt des 1. FC Köln. Harte Arbeit, viel Schweiß: Der junge Kolumbianer weiß, was das bedeutet. Und er hat verinnerlicht, dass es sich lohnt, zu kämpfen. Immer.
Seit Kindesbeinen eifert er seinem Vater nach, der sich als Fußball-Profi in Kolumbien einen Namen gemacht hatte. Jhon Cordobas Ziel: Eines Tages so zu sein wie der Papa.
Bei Hertha BSC hat er gezeigt, dass er gereift ist. Anders als bei vorherigen Bundesliga-Stationen brauchte er dort keine lange Eingewöhnungszeit, ehe er traf: Gleich im ersten Spiel schoss er ein Tor - ein Versprechen für die Zukunft?