Bundesliga
Köln - Dong-Won Ji stürzt mit dem FC Augsburg seinen Ex-Club Dortmund, Robert Lewandowski schreibt beim 5:1 seines FC Bayern München in Mönchengladbach Geschichte. Eintracht Frankfurt beweist gegen Hoffenheim Klasse, Fortuna Düsseldorf setzt an Karneval seinen Höhenflug fort und der VfB Stuttgart setzt gegen Hannover im Kampf um den Klassenerhalt ein Ausrufezeichen - die Themen des 24. Spieltags.
Durch einen fulminanten 5:1-Sieg bei „Angstgegner“ Borussia Mönchengladbach hat der FC Bayern München nach Punkten mit Spitzenreiter Borussia Dortmund gleichgezogen. Überragend bei der Revanche für das 0:3 im Hinspiel: Robert Lewandowski.
Der amtierende Bundesliga-Torschützenkönig gab acht der 19 Bayern-Torschüsse ab und legte 4 vor, beides war Bestwert auf dem Platz. Mit seinem 51. Doppelpack in der Bundesliga schraubte er sich mit seinen Saisontoren 14 und 15 auf Augenhöhe mit Top-Torjäger Luka Jovic. Sein Treffer zum 5:1-Endstand war zudem Lewandowskis 195. Bundesliga-Tor. Damit zog der Pole mit Claudio Pizarro gleich und ist nun gemeinsam mit dem Peruaner der erfolgreichste ausländische Torschütze der Bundesliga-Geschichte!
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Die Zeit von Dong-Won Ji bei Borussia Dortmund war keine glückliche. Im ersten Halbjahr der Saison 2014/15 stand der Südkoreaner beim BVB unter Vertrag, kam aber auch verletzungsbedingt nicht für die Schwarz-Gelben in der Bundesliga zum Einsatz. Zu was Ji fähig ist, zeigte er am Freitagabend gegen seinen Ex-Verein. Beim sensationellen 2:1-Sieg des FC Augsburg gegen Spitzenreiter Dortmund erzielte Ji beide Tore für seine Mannschaft. Besonders das 2:0, bei dem der Angreifer BVB-Torwart Roman Bürki überlupfte, war sehenswert.
Für den BVB war die Niederlage in Augsburg ein bitterer Rückschlag im Titelkampf, für die Gastgeber hingegen bedeutete das Ergebnis einen Big Point im Abstiegskampf. Da der 1. FC Nürnberg gegen RB Leipzig mit 0:1 verlor und der VfB Stuttgart und Hannover 96 sich im direkten Duell gegenseitig die Punkte klauten, ist der FCA am 24. Spieltag der große Gewinner des unteren Tabellendrittels. Trainer Manuel Baum frohlockte: "Wir haben alle Tugenden gezeigt, die Augsburg auszeichnen."
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Es lief nicht alles nach Plan für Eintracht Frankfurt gegen die TSG Hoffenheim. Zunächst gingt die Mannschaft von Adi Hütter zwar in Führung, aber die TSG konterte stets gefährlich und drehte die Partie nicht unverdient. Die Art und Weise, wie die Eintracht dann aber zurückkam, nötigt allerhöchsten Respekt ab. Nachdem Frankfurt ab der 65. Minute in Überzahl spielte, wurde der Druck immer größer, aber der Ball wollte bei zahlreichen Gelegenheiten einfach nicht über die Linie. "Mit dem Beginn des Spiels war ich zufrieden, vor dem Seitenwechsel haben wir allerdings den Faden verloren. Da sah es zwischenzeitlich nicht so gut aus", urteilte Eintracht-Coach Hütter: "Die Mannschaft wollte diese Partie unbedingt gewinnen, das war eindrucksvoll zu sehen."
In der Schlussphase zeigte Sebastien Haller dann, dass er ein großartiger Torjäger ist. Über knapp 90 Minuten war er die meiste Zeit nicht wirklich im Spiel, ließ sich aber nicht entmutigen und ging keinem Zweikampf aus dem Weg. In der 89. Minute kam der Franzose dann zum allerersten Mal zum Abschluss - und köpfte eiskalt das 2:2. Statt sich aber nach einem harterkämpften Punkt zufrieden zu geben, stürmte Frankfurt auch in der sechsten Minute der Nachspielzeit nach vorne. Diesmal trat Haller als Vorbereiter in Erscheinung und ermöglichte mit einer butterweichen Flanke das erste Bundesliga-Tor von Goncalo Paciencia. Die Commerzbank Arena glich spätestens zu diesem Zeitpunkt einem Tollhaus.
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Dass ihm persönlich Historisches gelungen war, ließ sich Friedhelm Funkel nach dem 4:0-Kantersieg beim FC Schalke 04 nicht anmerken. "Ich freue mich zu allererst über den ganz, ganz starken Auftritt meiner Mannschaft", erklärte der Trainer von Fortuna Düsseldorf, der im 17. Anlauf erstmals mit einem seiner Teams auf Schalke gewinnen konnte. Ein Doppelpack von Winter-Neuzugang Dawid Kownacki sowie Treffer von Dodi Lukebakio und Benito Raman hatten den Erfolg perfekt gemacht, der den vor der Saison als Abstiegskandidaten eingestuften Club nun auf 31 Zähler bringt. Mit solch einem Punktekonto am 24. Spieltag ist seit Einführung der Drei-Punkte-Regel noch kein Team abgestiegen.
Der Klassenerhalt, das machte Funkel klar, sei das allerdings noch nicht. Einige Punkte bräuchten die Rheinländer noch, um das gesteckte Saisonziel zu erreichen. Dabei ist die Fortuna allerdings auf einem hervorragenden Weg. In den letzten zehn Partien sammelte der Aufsteiger satte 22 Zähler – einzig Bayern München konnte mehr Punkte holen. Rechtzeitig zum Karneval sorgte Lukebakio und Co. für beste Stimmung im jecken Treiben der NRW-Landeshauptstadt. "Wir haben heute gezeigt, welche Mentalität wir auf den Platz bringen können. Egal, was passiert – wir arbeiten immer weiter. Das ist unsere große Stärke. Wir genießen das heute", frohlockte Torschütze Lukebakio und schob das Vereinsmantra direkt hinterher: "Wir müssen aber bis zum Saisonende noch einige Punkte holen."
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Der VfB Stuttgart hat gegen Hannover im ersten Spiel am Sonntag Kämpferqualität bewiesen und beim 5:1 (3:0) zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran aufkommen lassen, dass auch in der nächsten Saison Bundesliga-Fußball im Schwabenland gespielt werden soll. In den ersten vier Minuten erspielten sich die Stuttgarter im direkten Duell mit Konkurrent 96 gleich zwei Großchancen, die zweite nutzte Mario Gomez zur frühen Führung. Noch vor dem Pausenpfiff stellte Winterneuzugang Ozan Kabak - Innenverteidiger - die Weichen mit einem Doppelpack auf Kantersieg, je per Kopf nach Ecke von Gonzalo Castro.
Gegenspieler Jonathas sorgte in der zweiten Halbzeit dann nochmal für Hoffnung bei den Niedersachsen, der überragende Steven Zuber schnürte spät aber auch noch einen Doppelpack und machte alles klar. Fünf Punkte liegt der VfB nun vor Hannover, baute den Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze in beeindruckender Manier aus. "Das war ein superwichtiger Sieg für uns", konstatierte Trainer Markus Weinzierl im Anschluss. Zwei Zähler liegt Augsburg nach dem überraschenden Erfolg gegen Tabellenführer Dortmund noch vor den Schwaben, vier Zähler Schalke. Am nächsten Spieltag will die Weinzierl-Elf dem FCA näher rücken - beim BVB.
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