Bundesliga

2021-12-25T08:10:00Z

Die Trends der Hinrunde

Serge Gnabry und die Bayern trumpfen auf
Serge Gnabry und die Bayern trumpfen auf

Die kurze Winterpause bietet nach 17 Spieltagen eine gute Gelegenheit, auf die erste Halbserie zurückzublicken. Welche Trends gibt es? Auffälligkeiten sind vor allem hinsichtlich Heimvorteil, Elfmetern, Schützenfesten, treffsicherer Joker und Fairness zu beobachten.

Der FC Bayern dominiert erneut

An der Tabellenspitze thront nach 17 Spieltagen wieder einmal der FC Bayern München – mit einem Riesenvorsprung von neun Punkten! Wenn der deutsche Rekordmeister einen solch großen Vorsprung auf den Zweiten hatte, holten die Münchner am Ende immer die Schale. Der FCB wurde zum 25. Mal in seiner Bundesliga-Geschichte Herbstmeister. Bei 21 ihrer 24 bisherigen Herbstmeisterschaften holten die Münchner am Ende der Saison auch den Titel (88 Prozent).

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In der Bundesliga-Historie holte so spät in der Saison erst einmal eine Mannschaft einen so großen Rückstand noch auf und wurde Meister: In der Saison 2008/09 lag der VfL Wolfsburg nach 18 Spieltagen sogar elf Punkte hinter der Tabellenspitze (TSG Hoffenheim) und wurde trotzdem noch Meister.

Kurios: Der Sport-Club Freiburg liegt als Tabellendritter aktuell näher an Platz 17 (13 Punkte Vorsprung) als an der Tabellenspitze (14 Punkte Rückstand auf Bayern).

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Es geht sehr eng zu - vieles ist möglich

Mit den aktuell 16 Punkten des Tabellensiebzehnten DSC Arminia Bielefeld lag in den letzten sechs Jahren nach der Hinrunde kein Bundesliga-Team auf einem der letzten drei Plätze. Ebenfalls auffallend: Der VfB Stuttgart liegt mit 17 Zählern auf dem Relegationsrang – mehr Punkte hatte ein Tabellensechzehnter nach 17 Spieltagen zuletzt vor 21 Jahren.

Von ganz unten kann es aber auch mal schnell nach oben gehen: Der Abstand zwischen Platz drei und 13 beträgt aktuell nur neun Punkte. So kletterte Eintracht Frankfurt innerhalb von nur sieben Spieltagen von Platz 15 hoch und ist nun Sechster. Den Weg in die entgegengesetzte Richtung machte Wolfsburg: Für die Wölfe ging es von der Tabellenspitze (zuletzt nach dem 4. Spieltag) runter bis auf Platz 13. Stuttgart war nach dem 1. Spieltag Tabellenführer und steht, wie bereits erwähnt, aktuell auf dem Relegationsrang.

Weil weiterhin fünf mal gewechselt werden darf, wurden in der Hinrunde so viele Spieler eingesetzt wie noch nie zuvor

Viele Schützenfeste

Mit 56 Treffern stellten die Bayern einen neuen historischen Hinrundenrekord in der Bundesliga auf. Doch nicht nur das Team von Julian Nagelsmann zeigte sich in Torlaune: Insgesamt 13 Mal erzielte ein Team fünf oder mehr Treffer in einem Spiel.

Freiburg feierte am 14. Spieltag mit dem 6:0 in Mönchengladbach seinen höchsten Bundesliga-Sieg (alle sechs Treffer fielen in den ersten 37 Spielminuten). Auch Bayer 04 Leverkusen ließ es am gleichen Spieltag mit dem 7:1 gegen die SpVgg Greuther Fürth krachen – es war für die Werkself der höchste Heimsieg ihrer Bundesliga-Historie. Historische Niederlagen gab es für den VfL Bochum und Hertha BSC. Während der Aufsteiger am 5. Spieltag mit dem 0:7 in München seine höchste Bundesliga-Niederlage kassierte, verlor die Hertha in der Bundesliga nie höher als am 6. Spieltag in Leipzig (0:6).

Das torreichste Spiel der Hinrunde gab es am 13. Spieltag in Fürth: Das Kleeblatt verlor mit 3:6 gegen Hoffenheim – die Kraichgauer erzielten erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte sechs Treffer in einem Auswärtsspiel. Am torreichsten Spieltag (14.) der Saison fielen 41 Tore. Nur ein einziges Mal in diesem Jahrtausend fielen mehr Tore an einem Spieltag – am 34. Spieltag 2001/02 (44).

Lewandowski trifft und trifft und trifft

Seit dem 2. Spieltag liegt Robert Lewandowski an der Spitze der Torschützenliste. Der 33-jährige Pole erzielte in der Hinrunde 19 Treffer – das sind nur drei weniger als zum gleichen Zeitpunkt seiner historischen Vorsaison (22). Zum Vergleich: In der Bundesliga-Saison 2014/15 reichten "Fußballgott" Alex Meier 19 Tore, um sich am Ende der Saison die Torjägerkanone zu sichern.

Lewandowski stellte am 17. Spieltag mit seinem 43. Bundesliga-Tor 2021 einen neuen Bundesliga-Rekord für Kalenderjahre auf (Gerd Müller hatte im Kalenderjahr 1972 42 Tore erzielt)! Der Bayern-Stürmer stand an allen 17 Spieltagen in der Startelf und blieb nur in vier Partien ohne eigenen Treffer.

Zweiter der Bundesliga-Torschützenliste ist überraschend Patrick Schick, der mit 16 Treffern einen neuen Hinrundenrekord für einen Werkself-Spieler aufstellte.

Die Heimstärke kehrt zurück

Fast drei Millionen Zuschauer (2.835.906) waren bei den 153 Spielen der Hinrunde im Stadion mit dabei. In der kompletten letzten Bundesliga-Spielzeit waren es 160.321.

Der Anteil der Heimsiege kletterte auf fast exakt die Hälfte (76 in 153 Spielen = 49,7 Prozent) – so hoch war er in der Bundesliga zuletzt vor 18 Jahren (2003/04: 52,3 Prozent).

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Erst drei Trainerwechsel

Es gab in dieser Bundesliga-Saison erst drei Wechsel auf der Trainerbank – in den vergangenen zwölf Jahren waren es nach 17 Spieltagen nur einmal weniger (zwei in der Saison 2018/19).

Mark van Bommel war der erste Trainer, der gehen musste (nach dem 9. Spieltag beim VfL Wolfsburg), vom 2. bis zum 4. Spieltag hatte der Niederländer mit den Wölfen noch die Tabelle angeführt. Nach dem 13. Spieltag war für Pal Dardai bei der Hertha Schluss und nach dem 14. Spieltag war Jesse Marsch bei RB Leipzig Geschichte. Mit Florian Kohfeldt (Wolfsburg), Tayfun Korkut (Hertha) und Domenico Tedesco (Leipzig) kehrten ehemalige Bundesliga-Trainer in die Bundesliga zurück.

Starke Joker

Von den insgesamt 473 Saisontreffern (sieben mehr als in der Hinrunde 2020/21) gingen stolze 70 auf das Konto der Einwechselspieler, was aber auch daran lag, dass weiterhin fünf Spieler eingewechselt werden konnten. In der Bundesliga-Historie gab es nur eine Hinrunde mit noch mehr Joker-Toren (2018/19: 78 Treffer durch Einwechselspieler nach 17 Spieltagen).

Weniger Elfmeter

Es gab an den ersten 17 Spieltagen nur 41 Strafstöße (davon wurden 32 verwandelt, also 78 Prozent), das sind 22 weniger als in der Hinrunde der letzten Bundesliga-Saison (63).

Bochums Manuel Riemann und Wolfsburgs Koen Casteels waren die "Elfer-Killer" der Hinrunde, wehrten jeweils zwei Strafstöße ab. Der Bochum-Keeper sorgte noch für ein weiteres Strafstoß-Highlight: Am 11. Spieltag gegen Hoffenheim schoss er einen Strafstoß über die Latte. Zum ersten Mal seit Januar 2010 (Jörg Butt) trat in der Bundesliga mal wieder ein Torhüter zu einem Strafstoß an.

Doppeltes Jubiläum: Patrik Schick schoss am 15. Spieltag in Frankfurt seinen ersten Bundesliga-Strafstoß. Der Tscheche wurde zum 1.000. unterschiedlichen Elfmeterschützen der Bundesliga-Historie – insgesamt war es der historisch 5.000. Bundesliga-Strafstoß!

Fairplay: historisch wenige Platzverweise

Die 16 Platzverweise in der Hinrunde waren so wenige wie nie zuvor seit Einführung der Gelb-Roten Karte zur Saison 1991/92 (der bisherige Hinrundentiefstwert lag bei 18 aus der vorherigen Spielzeit 2020/21)!

Es gab nur sieben Rote Karten und neun Gelb-Rote Karten. Gleich zwei dieser nur 16 Hinausstellungen gingen auf das Konto des Wolfsburger Abwehrspielers Maxence Lacroix (einmal Gelb-Rot, einmal Rot). Seit der Datenerfassung gab es auch nur einmal weniger Fouls am Gegenspieler in einer Bundesliga-Hinrunde als an den ersten 17 Spieltagen 2021/22 (3473).

Immer weniger Abseitsstellungen

Der Trend zu weniger Abseitsstellungen setzte sich auch in dieser Bundesliga-Saison fort. Seit der Datenerfassung wurden in einer Bundesliga-Hinrunde nur einmal noch weniger Abseits gepfiffen als an den ersten 17 Spieltagen 2021/22 (610). Andre Hahn, Karim Onisiwo und Anthony Modeste tappten am häufigsten in die mehr und mehr aussterbende "Abseitsfalle" (jeweils 14 Mal).

Nur wenige Weitschüsse und direkte Freistoß-Tore

In der Hinrunde wurden 3993 Torschüsse abgegeben – über 200 mehr als an den ersten 17 Spieltagen 2020/21. Auf Weitschüsse wird in der Bundesliga möglichst verzichtet – dieser Trend der letzten Jahre setzte sich auch in dieser Saison fort. So wurden 66 Prozent der Torschüsse innerhalb des gegnerischen Strafraums abgegeben – das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung.

Gerade einmal sieben direkte Freistoßtreffer gab es in der Hinrunde zu bejubeln – weniger waren es seit Datenerfassung an den ersten 17 Spieltagen nie!

So viele eingesetzte Spieler wie noch nie

Natürlich auch bedingt durch die fünf möglichen Teamwechsel pro Spiel kamen an den ersten 17 Spieltagen insgesamt 447 Spieler zum Einsatz – das ist ein neuer Bundesliga-Hinrundenrekord!

Das Durchschnittsalter aller eingesetzten Spieler lag in der Hinrunde bei 26,5 Jahren (in der letzten kompletten Bundesliga-Spielzeit bei 26,3 Jahren) – so alt war die Bundesliga zuletzt vor 13 Jahren. In der Saison 2008/09 lag das Durchschnittsalter der eingesetzten Spieler am Saisonende bei 26,7 Jahre.

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