Bundesliga
Die erste Hälfte der Bundesliga-Saison 2019/20 ist vorbei. 153 teils spektakuläre Partien liegen hinter uns. bundesliga.de blickt in mehreren Teilen zurück auf die Hinrunde und hat die besten Daten und die wichtigsten Eindrücke gesammelt. Ob Torflut, Zuschauerboom oder Spannung ohne Ende - das sind die zehn Trends der der Hinrunde 2019/20:
Die aktuelle Spielzeit steht ganz im Zeichen der Tore: An den ersten 17 Spieltagen dieser Bundesliga-Saison zappelte der Ball 492 Mal im Netz. Das bedeutet einen Schnitt von beeindruckenden 3,22 Treffern pro Bundesliga-Partie - das ist zu diesem Zeitpunkt der beste seit der Saison 1985/86! Zum Vergleich: In der letzten Saison waren es in der Hinrunde noch 465 Tore, vor zwei Jahren lediglich 424 und vor drei Jahren sogar nur 408. Unter den Top-5-Ligen in Europa hat die Bundesliga zudem den höchsten Toreschnitt (Italien 2,9, England 2,8, Spanien 2,6 und Frankreich 2,5). Da freut sich doch das Fußballherz. Funfact: Im Kalenderjahr 2019 fielen exakt 1000 Tore in der Bundesliga!
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2. Drei Punkte sollen her
Die Torflut in der Bundesliga schlägt sich auch an anderer Stelle nieder: Nur 22 Prozent der Spiele in dieser Saison endeten mit einem Remis. In der Vorsaison waren es zu diesem Zeitpunkt 25 Prozent, vor zwei Jahren sogar noch 29 Prozent - ein klarer Trend. Aber es kommt noch besser: Nur fünf der 153 Spiele in der Hinrunde endeten mit einem torlosen Unentschieden - zehn der 18 Bundesligisten haben 2019/20 noch gar nicht 0:0 gespielt. Anders ausgedrückt: 306 Mal trat eine Bundesliga-Mannschaft in dieser Saison zu einem Spiel an, 242 Mal erzielte sie dabei mindestens ein Tor (in 79 Prozent der Fälle). Und auch auswärts wird auf Sieg gespielt: Jedes dritte Spiel endete mit einem Auswärtssieg (51 von 153) - das ist nach dem 17. Spieltag der dritthöchste Anteil der Bundesliga-Geschichte.
Von den insgesamt 492 Treffern in der Hinrunde waren 86 Kontertore – in der Vorsaison waren es zu diesem Zeitpunkt nur 62, vor zwei Jahren nur 47. Die Bundesliga-Teams setzen also wie bereits in der Vorsaison auch in diesem Jahr noch mehr auf schnelle Gegenangriffe - mit Erfolg! Der Anteil der Kontertore an den Gesamttreffern liegt bei über 17 Prozent – der höchste Wert seit sieben Jahren in der Bundesliga. Das schnelle Umschalten ist ein Erfolgsrezept: Herbstmeister RB Leipzig ist in dieser Disziplin mit zehn Kontertoren zusammen mit Borussia Dortmund Ligaspitze.
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4. Stürmer in Weltklasseform
Robert Lewandowski ist in dieser Bundesliga-Saison kaum zu stoppen: Der Pole in Diensten des FC Bayern München traf als erster Spieler der Bundesliga-Geschichte an den ersten elf Spieltagen immer. Nach 17 Partien steht der Mittelstürmer bei sagenhaften 19 Saisontoren – den ewigen Hinrundenrekord von Gerd Müller (20 Tore in der Saison 1968/69) verpasste der 31-Jährige nur ganz knapp. Insgesamt 221 Bundesliga-Tore machen Lewandowski außerdem zur Nummer 3 der ewigen Bundesliga-Torschützenliste (hinter Gerd Müller und Klaus Fischer), der Bayern-Star überholte kürzlich Jupp Heynckes (220 Tore) und sicherte sich so den dritten Platz.
>>> Die Top-Torhüter der Hinrunde
Doch der Münchner ist trotz überragender Zahlen nicht ohne Konkurrenz in dieser Hinrunde: Timo Werner steht Lewandowski mit 18 Treffern in der Bundesliga kaum nach. Mit seinen 23 Jahren hat der Leipziger Leistungsträger insgesamt schon 205 Bundesliga-Spiele absolviert und jetzt 81 Tore auch dem Konto. Übrigens: Erst zum zweiten Mal in einer Bundesliga-Hinrunde gab es zwei Torjäger mit 19 bzw. 18 Treffern – 1967/68 hießen die Akteure Peter Meyer (19 Tore) und Franz Brungs (18).
Die torreiche Hinrunde lässt unterdessen keinen Umkehrschluss auf die Torhüter-Leistungen zu. Die Bundesliga bietet auch in der Saison 2019/20 wieder auf allen Positionen Top-Leistungen: Ausnahme-Torhüter Manuel Neuer kassierte in der Hinrunde im Tor des FC Bayern München im Schnitt weniger als 0,8 Gegentore pro Spiel - das ist der historische Bestwert aller Keeper. Aber auch Torhüter-Importe wie Yann Sommer bei Borussia Mönchengladbach oder Peter Gulacsi bei Herbstmeister RB Leipzig glänzen mit starken Leistungen und haben großen Anteil am Erfolg ihrer Mannschaften.
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6. Spannung ohne Ende
Ebenfalls ein Trend dieser Hinrunde: Die Bundesliga bot bereits vor dem Jahreswechsel Spannung ohne Ende: Zwischen dem erstmaligen Herbstmeister Leipzig auf Platz eins und den Bayern auf Platz drei liegen nach dem 17. Spieltag lediglich vier Punkte - die Bundesliga-Fans erleben das engste Meisterschaftsrennen seit acht Jahren. Wie ausgeglichen die Bundesliga ist, zeigt auch ein Blick auf die Resultate des jeweiligen Spitzenreiters in dieser Saison: In den 16 Partien des Tabellenführers fuhr dieser nur acht Siege ein (bei zwei Remis und sechs Niederlagen). 26 Punkte sammelten die Spitzenreiter also zwischen Spieltag zwei und Spieltag 17 – würde man den „FC Spitzenreiter“ in der Bundesliga-Tabelle einordnen, stünde er nur auf dem siebten Tabellenplatz. Auch das Rennen um die Champions-League-Plätze (nur vier Punkte zwischen Platz vier und acht) und der Abstiegskampf (nur sechs Punkte von Platz 13 bis 18) haben bereits in der Hinrunde richtig Fahrt aufgenommen. Was will man mehr?
Auch dank dieser Spannung sind die Bundesliga-Spiele in der Hinrunde der Saison 2019/20 wieder heiß begehrt. Auch nach dem Aufstieg des SC Paderborn und des 1. FC Union Berlin, die kleinere Stadien haben (Fassungsvermögen 15.000 und 22.000 Zuschauer) als die Absteiger Stuttgart, Hannover und Nürnberg, kommt die Bundesliga erneut auf einen Schnitt von über 40.000 Fans pro Spiel! Mit 40.782 Zuschauern pro Bundesliga-Spiel liegt der Durchschnitt zum zwölften Mal in Folge über der Marke von 40.000 Besuchern - der Bundesliga-Boom hält weiter an!
>>> Die Zahlen der Hinrunde 2019/20
8. Fairplay in der Bundesliga
Eine weitere Auffälligkeit dieser Hinrunde: Seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 1992 hat es in der Bundesliga zu diesem Zeitpunkt durchschnittlich 5207 Fouls gegeben. In der aktuellen Spielzeit sind es hingegen nur 3622 geahndete Regelverstöße. Einzig in der Vorsaison gab es in der Historie noch etwas weniger Fouls, ansonsten immer mindestens 4140 nach 17 Spieltagen. 24 Foulspiele im Schnitt pro Partie - das ist ein sehr geringer Wert. Die Brechstange als Mittel der Wahl scheint ausgedient zu haben.
Dass die Bundesliga in dieser Hinrunde so viel Tore und große Spannung bietet, liegt auch an den Ausnahmetalenten, die für Bundesligisten die Schuhe schnüren. Drei Beispiele, die stellvertretend für all die "jungen Wilden" in der Liga stehen: Der 20-jährige Kai Havertz von Bayer Leverkusen wurde am 15. Spieltag in Köln der jüngste Spieler der Bundesliga-Historie mit 100 Partien. Jadon Sancho wurde in dieser Hinrunde der jüngste Spieler der Bundesliga-Geschichte mit 22 Toren auf dem Konto und Bayerns Joshua Zirkzee kam am 16. und 17. Spieltag in Freiburg und gegen Wolfsburg als Joker zu seinen ersten Bundesliga-Partien und traf jeweils mit seiner ersten Ballberührung im Spiel zur Führung.
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10. Hohe Qualität an der Seitenlinie
Die Erfolge der Hinrunde sind natürlich nicht ohne diejenigen möglich, die die Mannschaften der Bundesligisten dirigieren. Neue Trainer wie Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach und David Wagner beim FC Schalke 04 bringen frischen Wind in die Bundesliga - aber auch bereits etablierte Coaches haben bewiesen, dass sie Erfolgsgaranten sein können. So fuhr Markus Gisdol mit dem 1. FC Köln vom 15. bis 17. Spieltag gleich drei Siege in Folge ein - eine solche Serie schaffte zuletzt sonst nur noch der FC Bayern. Und Martin Schmidt sammelte mit dem FC Augsburg seit dem 11. Spieltag in sieben Partien starke 16 Punkte – in diesem Zeitraum holt nur der Herbstmeister RB Leipzig drei Punkte mehr!