Bundesliga

2022-03-06T19:10:00Z

Stuttgart atmet nach Befreiungsschlag auf

Der VfB kann noch gewinnen! Ergebnis und Zustandekommen des 3:2-Sieges gegen Gladbach machen den Schwaben Hoffnung im Abstiegskampf. Trotz Tabellenplatz 17 dürfen Kalajdzic und Co. sogar optimistisch sein.

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Nach dem Schlusspfiff fielen Zentnerlasten von den Stuttgarter Schultern ab. Mit dem 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach gelang dem VfB nach zuvor nur zwei Punkten aus neun Spielen der erste Sieg seit fast drei Monaten (11. Dezember, 2:0 in Wolfsburg). "Ich freue mich, dass sich die Jungs endlich mal belohnen konnten für eine sehr, sehr gute Leistung", brach es hinterher aus Trainer Pellegrino Matarazzo heraus. Seine Aussage impliziert: Die Leistung hatte in den letzten Wochen schon öfter gestimmt. Gegen die "Fohlen" spielte nun auch endlich die Anzeigetafel wieder mit. Als entscheidender Mann darauf vertreten: Sasa Kalajdzic, der in der Schlussphase das Siegtor schoss.

"Ich bin extrem stolz und erleichtert, dass wir das Spiel gedreht haben", so der Österreicher. "Der Sieg ist ein großer Schritt nach vorne." Die Tabelle bestätigt Kalajdzic: Trotz der langen Durststrecke ist das rettende Ufer nach dem ersehnten Erfolgserlebnis noch immer in greifbarer Nähe. Zu Hertha BSC auf dem Relegationsplatz fehlt dem 17. ein Punkt, zum "sicheren Ufer" gerade mal drei. Eine so spektakuläre Aufholjagd wie am Samstagabend ist für den sicheren Klassenerhalt also gar nicht vonnöten.

Traum-Duo liefert wieder

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Das gelungene Comeback unter Flutlicht dürfte bei dieser Mission aber zusätzliche Kräfte freisetzen. Für ein Team in der Lage des VfB ist es auch gegen eine ebenfalls angeschlagene Mannschaft wie Adi Hütters "Fohlen" keine Selbstverständlichkeit, einen Zwei-Tore-Rückstand noch in einen Sieg umzudrehen. Matarazzo: "Es kann was machen mit einer Mannschaft, wenn man nach 0:2 noch 3:2 gewinnt." Kalajdzic richtete den Blick sofort wieder nach vorn: "Wir müssen im nächsten Spiel nachlegen." Nach der anstehenden Auswärtsfahrt zu Union Berlin folgen gegen Augsburg und in Bielefeld zwei "Sechs-Punkte-Spiele".

Mit einem Tor und einer Vorlage war Kalajdzic wieder der Unterschiedspieler, der dem VfB wegen einer ausgekugelten Schulter des Österreichers in der kompletten Hinrunde nur für 17 Minuten zur Verfügung getanden hatte. Die Rückkehr des Zwei-Meter-Mannes lässt nun auch Borna Sosa wieder aufblühen. Stuttgarts "Flankengott" waren bis zu Kalajdzics Comeback nur in einem Spiel Torvorlagen gelungen (am 1. Spieltag gegen Fürth, da gleich drei). Für seinen "besten Kunden" legte er gegen Gladbach nun schon zum zweiten Mal auf. Die Renaissance des so offensichtlichen, gleichzeitig aber so schwer zu verteidigenden Duos könnte ein Schlüssel zum Saisonziel sein.

Wiedererstarkter Endo, Top-Verstärkung Tomas

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Ebenfalls wiedererstarkt ist Kapitän Wataru Endo, der am Samstag im zweiten Spiel in Folge traf. Dem allzeit bereiten Sechser war in der Hinrunde anzumerken, dass eine Karriere als Mittelfeldchef beim VfB und in der japanischen Nationalmannschaft zu wenig Verschnaufpausen beinhaltet. Zuletzt wirkt er wieder deutlich frischer und schießt sogar wichtige Tore.

Ins andere Extrem schlägt die Belastungs-Frische-Waage bei Winter-Neuzugang Tiago Tomas aus. Der 19-jährige Portugiese saß bei Stammclub Sporting Lissabon meist auf der Bank, erweist sich unter Matarazzo aber als Soforthilfe. Nach seinem Doppelpack beim Startelfdebüt in Leverkusen spielte er auch die folgenden drei Spiele durch. Eine Glanzparade von Gladbachs Sommer verhinderte in der Anfangsphase sein drittes Tor im Trikot mit dem Brustring. Die jüngste Nachweis von Sven Mislintats "Diamantenauge" auf dem Transfermarkt dürfte auch das bittere Saisonaus des an der Schulter verletzten Silas abfedern.

So darf der VfB nach dem gelungenen Befreiungsschlag optimistsch sein, in den verbleibdenen neun Spielrunden einen Tabellenplatz erobern zu können, der seine Tor-Werte widerspiegelt: Bei den geschossenen Toren (31) lässt Matarazzos Team aktuell sechs Mannschaften hinter sich, bei den Gegentoren (47) auch immerhin drei. Mehr muss es nach diesem von großem Verletzungspech durchzogenen Saisonverlauf in diesem Jahr nicht sein.

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