Bundesliga
Der VfB Stuttgart hat mit dem 3:1-Erfolg über den FC Bayern München den angestrebten vierten Tabellenplatz gesichert. Nun setzen sich die Schwaben die nächsten Ziele: Die Truppe von Coach Sebastian Hoeneß, letztes Jahr noch in der Relegation, kann sich in dieser Saison Platz zwei sichern.
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Sebastian Hoeneß hat Wort gehalten. Natürlich. Der Trainer des VfB Stuttgart ließ sich nach dem 3:1-Erfolg über den FC Bayern München nicht zwei Mal bitten. Noch vor wenigen Worten hatte der Coach erklärt, er werde erst auf den Zaun vor den Fans klettern, wenn er mit seiner Mannschaft auch etwas erreicht habe. Am Samstagabend fühlte sich der Trainer offensichtlich so weit.
Hoeneß hat mit seiner Mannschaft etwas erreicht. Für ein Team, das in der vergangenen Saison noch den Umweg Relegation im Kampf um den Klassenerhalt wählte, hat der 41-Jährige mit seinen Spielern in dieser Spielzeit sogar extrem viel erreicht. Doch Hoeneß hatte sich und dem VfB ein besonderes Ziel für die Zaunfeierei gesetzt: Platz vier, die sichere Qualifikation zur Champions League, die allerdings auch schon der fünfte Rang bedeutet hätte. Doch Hoeneß wollte die Königsklasse "aus eigener Kraft" erreichen. Nach dem 3:1 ist dem VfB der vierte Rang nicht mehr zu nehmen. Der Trainer musste also klettern.
"Ich lasse jetzt einfach mein Herz sprechen. Ich weiß gar nicht, was ich jetzt tun soll", sagte der 41-Jährige fast schon schüchtern, fand aber doch einige Worte. "Ich möchte euch im Namen der Mannschaft danken für das, was wir gemeinsam erleben durften. Das ist unbeschreiblich." Dabei beschreibt genau dieses Wort die Saison der Schwaben ganz gut. Nach 32 Spieltagen hat der VfB 67 starke Punkte eingesammelt und damit 34 mehr als in der Vorsaison.
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Das Erreichen des vierten Platzes ist der vorläufige Höhepunkt dieser für den VfB einzigartigen Saison. Dass dieser mit einem Sieg über die Bayern, dem ersten Heimerfolg gegen den Rekordmeister seit 2007, noch versüßt wurde, war ein nettes Beiwerk. Die emotionalen Geschichten schrieben andere Protagonisten. Zum Beispiel Leonidas Stergiou, der in dieser Spielzeit nur selten aus dem Schatten der weiteren VfB-Abwehrspieler treten konnte. Gegen die Bayern stand er mal wieder in der Startelf und brachte den VfB in Führung. Oder Silas Katompa Mvumpa, der angesichts der VfB-Offensivpower ebenfalls nicht über die Rolle des Edeljokers kommt. Silas bereitete nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung das 2:1 vor, erhöhte dann selbst auf den 3:1-Endstand.
Hoeneß wählte am Samstagabend noch die kleine Bühne auf dem Fanblock-Zaun, seine Mannschaft wird in der kommenden Saison also die große in Europa betreten. Ziel erreicht. Doch für den aktuellen VfB wird es bei diesem Zwischenstopp nicht zwingend bleiben. Der Stuttgarter Trainer wird wohl das nächste Ziel ins Auge fassen. Und das noch in dieser Saison. Noch vor wenigen Wochen hatte Hoeneß betont, dass der zweite Platz in seinen Ideen keine große Rolle spiele.
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Angesichts der zwei Zähler Rückstand auf die zweitplatzierten Bayern dürfte sich das nun geändert haben. Die Vizemeisterschaft ist für den VfB mittlerweile durchaus realistisch. Und damit auch die Chance auf den diesjährigen Supercup. Dort spielt bekanntlich der Meister gegen den DFB-Pokalsieger. Sollte Leverkusen aber das Double perfekt machen, wird es am 17. August ein Duell zwischen den beiden Top-Teams der Liga geben. Stuttgart wäre sicher gerne dabei, um den ersten nationalen Erfolg seit 2007 einzufahren. Ein Versprechen von Sebastian Hoeneß gibt es diesbezüglich nicht.