Bundesliga
Ab dem 13. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Hier: Der VfB Stuttgart. Die Schwaben wollen mit einem jungen, aber trotz zwei prominenter Abgänge durchaus eingespielten Kader den Klassenerhalt in Angriff nehmen.
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Beim VfB Stuttgart setzt man in dieser Saison eindeutig auf Kontinuität - sowohl im Kader als auch in Sachen Strategie. Im Großen und Ganzen gehen die Stuttgarter mit ähnlicher Besetzung in die neue Spielzeit wie bereits im Vorjahr. Mit den prominentesten Abgängen von Stürmer Nicolas Gonzalez (AC Florenz) und Torhüter Gregor Kobel (Borussia Dortmund) muss der VfB 2021/22 allerdings auf zwei Leistungsträger verzichten. Mit Florian Müller hat die Mannschaft von Pellegrino Matarazzo aber bereits standesgemäßen Ersatz für die Torhüter-Position gefunden.
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Zudem setzen die Süddeutschen weiterhin auf junge, talentierte Neuzugänge: Der 23-jährige Chris Führich kam vom SC Paderborn 07, Ömer Beyaz (17) von Fenerbahce, Naouirou Ahamada (19 Jahre alt) wurde nach Leihe fest von der U23 von Juventus Turin verpflichtet. Mit Jordan Meyer und Mohamed Sankoh stehen zudem zwei blutjunge Talente aus dem eigenen Nachwuchs in den Startlöchern. "Jünger kaufen und entwickeln, das ist der Schlüssel", erklärt Sportdirektor Sven Mislintat im "kicker" die Stuttgarter Strategie und den geringen Altersdurchschnitt des Kaders. "Das ist die Konsequenz unseres Handelns, unserer Philosophie, die sich aus den Rahmenbedingungen ergibt, unter denen wir arbeiten."
Nachdem es Stammtorhüter Gregor Kobel zum BVB gezogen hatte, bestand Handlungsbedarf beim VfB. Und die Schwaben haben mit Florian Müller einen starken Kobel-Ersatz beim 1. FSV Mainz 05 gefunden. Der 23-Jährige war in der vergangenen Saison an den SC Freiburg ausgeliehen und überzeugte bei den Breisgauern mit guten Leistungen. Als Lohn dafür war Müller im Sommer dann als Torhüter der deutschen U21-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Tokio mit dabei. Jetzt wartet die neue Aufgabe als Stuttgarter Nummer 1 auf den 23-Jährigen.
Schlüsselspieler: Sasa Kalajdzic
Der Hauptgrund, warum die Offensivabteilung des VfB auch nach dem Transfer von Nicolas Gonzalez noch sehr gut dasteht, heißt: Sasa Kalajdzic. Der 22-jährige Stürmer war bereits in der letzten Saison der erfolgreichste Stuttgarter Scorer (16 Tore, fünf Vorlagen) und ließ so den Abgang seines Sturmkollegen schon gar nicht mehr allzu gravierend aussehend. In der kommenden Saison soll der zwei Meter große Österreicher mindestens genauso erfolgreich sein - und dürfte damit zum Stuttgarter Schlüsselspieler avancieren.
Es deutet alles daraufhin, dass VfB-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo auch in der kommenden Spielzeit auf das bei den Schwaben wohlerprobte 3-4-2-1-System setzen dürfte. Mit dieser Aufstellung spielten die Stuttgarter schließlich nach ihrem Wiederaufstieg eine erfolgreiche Bundesliga-Saison und blieben den Abstiegsrängen fern. Auch in der Sommervorbereitung setzte Pellegrino weiterhin auf diese Formation.
Der VfB hat trotz einiger Ausfälle eine durchaus positive Saisonvorbereitung absolviert. In sieben Testspielen gab es für die Süddeutschen lediglich eine Niederlage - gegen den FC Barcelona musste sich die Matarazzo-Elf mit 0:3 geschlagen geben. Gegen den FC Liverpool gab es unterdessen ein 1:1, auch gegen den SV Darmstadt 98 spielten die Schwaben remis. Siege feierten die Stuttgarter unterdessen gegen den FSV Hollenbach, FC St. Gallen, FC Wacker Innsbruck und Arminia Bielefeld. Vor dem Saisonstart plagen den VfB allerdings durchaus Verletzungssorgen: Neuzugang Chris Führich fällt mit einem Schlüsselbeinbruch aus, auch Silas Mvumpa fehlt nach einem Kreuzbandriss weiterhin. Zudem haben sich Sasa Kalajdzic, Tanguy Coulibaly und Nikolas Nartey aktuell eine Corona-Infektion zugezogen.
Saisonziel und Prognose
In Sachen Saisonziel scheint die Sachlage beim VfB vor Beginn der neuen Spielzeit trotz einstelligem Tabellenrang in der Vorsaison klar zu sein. "Schritt zwei ist nach dem Klassenerhalt der Klassenerhalt", erklärt Sportdirektor Mislintat. Das zweite Jahr nach dem Wiederaufstieg gilt gemeinhin als schwierig. "Wir sind ein gebranntes Kind, nachdem wir nach dem Aufstieg 2017 und Platz 7 in 2018 ein Jahr später wieder abgestiegen sind." Das soll in dieser Spielzeit nicht erneut passieren. Und trotz des Verlust von zwei prominenten Leistungsträgern dürften die Chancen für den erneuten Klassenerhalt durchaus gut stehen. Der Kern der Mannschaft hat sich kaum verändert, an der Seitenlinie arbeitet mit Matarazzo ein bekanntes Gesicht und mit Müller wurde ein guter Torhüter verpflichtet. Wenn die Stuttgarter Leistungsträger von Verletzungen verschont bleiben, könnte für den VfB sogar mehr drin sein als bloßer Abstiegskampf.