Bundesliga

Der VfB Stuttgart überraschte zum Abschluss des 8. Spieltags mit seiner Aufstellung: Sebastian Hoeneß hatte alle zehn Feldspieler aus dem Europa-League-Spiel am Donnerstag ausgetauscht. Im Laufe des Spiels machte sich die volle Rotation mehr als bezahlt.
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"Es war auch für uns alle überraschend", erklärte Verletzungs-Rückkehrer Deniz Undav nach der Partie: Sebastian Hoeneß hatte bis auf Alexander Nübel alle Spieler in der Mannschaft ausgetauscht. Wer am Donnerstag in der Europa League startete, rückte auf die Bank. Das galt selbst für die absoluten Stammkräfte wie Jeff Chabot oder Angelo Stiller.
Die Frische im Kader machte sich bezahlt: "Wir haben uns nach der Reise nach Istanbul für eine frische Elf entschieden und wurden dafür belohnt", freut sich Sebastian Hoeneß über den Erfolg seiner ungewöhnlichen Maßnahme.
In einer "ausgeglichenen Partie" konnte der VfB von einer Einzelaktion durch Chris Führich profitieren und kam in der vierten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte zum 1:1-Ausgleich. Der Torschütze hatte seine Frische genutzt und gleich mehrere Spieler der etwas müderen Mainzer Defensive ausgedribbelt und den Ball in den Winkel gehämmert.
Auch im zweiten Durchgang machte sich die Stuttgart Fitness bezahlt. Als Nübel einen weiten Ball hinter die Kette schlug, kamen gleich vier Verteidiger nicht richtig zum Ball. Undav reagierte am schnellsten, setzte sich im Rücken der Defensive ab und konnte in der 79. Minute das Siegtor erzielen.
"Wir hatten schon im ersten Durchgang ein bisschen mehr Spielanteile. Nach der Pause haben wir nochmal etwas draufgelegt", erklärte Hoeneß die gute Leistung. Von den Gegnern kam im zweiten Durchgang nicht mehr viel. Nur einen Torschuss gaben die Nullfünfer ab. Die Defensive rund um Startelf-Comebacker Dan-Axel Zagadou und den später für ihn eingewechselten Chabot hatte alles im Griff.
"Die Mainzer haben tiefer verteidigt, als wir gedacht haben. Sehr kompakt, das war nicht einfach", zeigte der VfB-Coach die Schwierigkeiten der Partie auf. Die Rheinhessen konterten dann unter anderem über Speedster Benedict Hollerbach - mit 34,72 km/h schnellster Spieler der Partie.
Doch richtig erfolgreich waren sie damit nicht. Einzig ein Handelfmeter brachte die Rheinhessen zum Erfolg. Auch das lag an der Frische der Schwaben: "Wir mussten hellwach bei deren Umschaltspiel sein, sie haben auf Konter gelauert. Das haben wir richtig gut verteidigt", lobte der Siegtorschütze seine Hintermannschaft. Dabei verriert Undav direkt das Erfolgsrezept: "Wir hatten eine gute Mischung zwischen Aktivität und Geduld. Damit konnten wir den nächsten Sieg einfahren."
Auf diese Aspekte wird es auch am Mittwoch im DFB-Pokal ankommen. Brisant: Dann geht es erneut gegen die am Sonntag müden Mainzer - allerdings auswärts am Rhein. Möglicherweise schickt Hoeneß hier ja wieder die Europa-League-Elf auf den Platz.