Bundesliga
Pünktlich vor dem wichtigen Pokal-Finale haben Stuttgarts Offensivstars um Deniz Undav und Nick Woltemade wieder zur Form gefunden. Neun Punkte und acht Treffer an letzten beiden Bundesliga-Spieltagen sorgen für frisches Selbstvertrauen im Schwabenland.
Der VfB Stuttgart beendet am 34. Spieltag die Europapokal-Träume von RB Leipzig mit einem 3:2-Auswärtssieg.
Für die Schwaben, die sich über die Bundesliga zwar nicht mehr für das internationale Geschäft qualifizieren konnten, ein wichtiger Erfolg für die Moral. Dem Arbeitssieg bei St. Pauli (1:0) folgten zwei Offensiv-Feuerwerke (4:0 gegen Augsburg, nun der Comeback-Erfolg in Sachsen).
Nach insgesamt durchwachsener Rückrunde hat der VfB auf der Zielgeraden drei wichtige Siege eingefahren, die zwar für die Tabelle keinen großen Unterschied mehr machten, für die Moral aber umso bedeutsamer ist.
"Das war wichtig. Unsere Spielweise in den vergangenen Wochen war positiv. So müssen wir weitermachen. Wenn wir so durchziehen und klar im Kopf bleiben, blicke ich optimistisch Richtung Finale", wagt Matchwinner Deniz Undav den Ausblick nach Berlin.
Am Samstag wartet das DFB-Pokalfinale gegen Arminia Bielefeld. Für Stuttgart geht es um die erste Trophäe seit der Bundesliga-Meisterschaft 2006/07 (sieht man vom Zweitliga-Titel 2016/17 ab).
Nachdem am 32. und 33. Spieltag besonders Nick Woltemade das Tore schießen wieder für sich entdeckt hatte, hinterließ sein Offensivkollege beim Saisonfinale einen grandiosen Eindruck.
Deniz Undav riss die Partie in Leipzig nach dem frühen Rückstand an sich und sorgte von allen VfB-Spielern für die meiste Torgefahr (insgesamt fünf Versuche). Engagement für das sich der Nationalspieler endlich auch mal wieder mit einem Eintrag auf der Anzeigetafel belohen konnte. Nach feiner Flanke von Maximilian Mittelstädt (der auch das 2:2 von Woltemade vorbereitete) köpfte er zum 1:1 ein.
Die Erleichterung merkte man dem zuletzt oft glücklosen Offensivstar (bis dato nur zwei Tore in der Rückrunde) an. Viele Angriffe der mutig spielenden Schwaben liefen über den Goalgetter der Vorsaison (18 Treffer). So auch die Aktion, die zum Siegtreffer führte. Der offensive Freigeist spielte seine ganze Klasse beim Pass auf Siegtorschützen Ermedin Demirović aus, der diesjährige Torjäger (mit 15 Treffern der erfolgreichste Torschütze der Spielzeit) musste nur einnetzen.
"Es war ein geiles Spiel heute. So müssen wir weitermachen", fasst Undav zusammen. Mit "wir" könnte er in erster Linie auch seine Sturmkollegen meinen.
Denn alle drei Stuttgarter Angreifer trafen. Die "Abteilung Attacke" scheint also pünktlich vor dem Endspiel in Berlin wieder ins Rollen zu kommen. "Die drei Stürmertore nehmen wir mit", meint Doppel-Vorlagengeber Mittelstädt ganz nüchtern.
Für Stuttgart geht es am Samstag also nicht nur um den ersten Titel seit geraumer Zeit, sondern auch um die Möglichkeit als siebtes Team der Bundesliga doch noch in den Europapokal zu kommen.
Bei einem Erfolg gegen die Arminia, die am Samstag übrigens mit der Drittliga-Meisterschaft im Rücken nach Berlin reisen wird, winkt dem VfB die Teilnahme an der Europa League - die internationale Reise der Stuttgarter könnte also doch noch in die nächste Runde gehen.