Bundesliga
Der Einstand hätte wohl nicht besser verlaufen können! Dieter Hecking ist zurück in der Bundesliga und hat im ersten Spiel als neuer Cheftrainer beim VfL Bochum dem amtierenden Doublesieger Bayer 04 Leverkusen gleich einen Punkt abgeluchst.
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Mit zwei Punkten aus zehn Spielen bildet der VfL Bochum zwar noch immer das Schlusslicht der Tabelle, doch das 1:1 gegen den Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen fühlte sich wie der erste Sieg an. Dieter Hecking, der in dieser Woche das Amt das Cheftrainers übernahm, entfachte in nur wenigen Tagen neue Energie in der Mannschaft und sorgte gleich für die richtige Antwort auf das 2:7-Debakel in Frankfurt.
Nach den harten letzten Wochen ohne auch nur einen Sieg in Liga oder Pokal gelang es dem 60-Jährigen, dass die Mannschaft wieder geschlossen auftritt. "Wir sind als Mannschaft zusammen in eine Richtung gegangen, das ist auch ein Verdienst unseres neuen Trainers. Er hat den Zusammenhalt untereinander beschwört", sagte Torschütze Koji Miyoshi nach dem Spiel.
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Die Partie begann aus Bochumer Sicht eigentlich nicht optimal. Das frühe Tor durch Patrik Schick spielte der "Werkself" in die Karten, doch der VfL blieb im Spiel, verteidigte erst leidenschaftlich und erspielte sich später Chancen auf das 1:1. "Unabhängig von dem Ausgleich wäre ich auch mit dem 0:1 zufrieden gewesen, auch wenn es sich komisch anhört", erklärte Hecking später auf der Pressekonferenz.
Dass der Ausgleich kurz vor Schluss doch noch fiel, rundet die Geschichte ab. Bochum drehte den Spieß um und schlug die in der Vorsaison so Last-Minute-starke Alonso-Elf mit der eigenen Medizin. Der zuvor eingewechselte Miyoshi avancierte in der 89. Minute zum umjubelten Helden und brachte die Castroper Straße zum Beben.
Hecking beschrieb den Treffer des Japaners als eine "Explosion in der Mannschaft", auf die es nun aufzubauen gilt. Die Mannschaft trat deutlich mutiger auf und drückte den Favoriten im Verlauf der Partie hinten rein. In der zweiten Hälfte kam der VfL auf 10:5 Schüsse, insgesamt waren es 15:11 Abschlüsse für die Blau-Weißen.
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Doch es sind nicht nur die taktischen Aspekte, die Hecking in den Pott mitbringt. Der erfahrene Coach weiß, dass es im Abstiegskampf auch auf die Leichtigkeit ankommt und gab seinen Spielern für den Punktgewinn zwei Tage frei. Er selber feierte den gelungenen Einstand derweil auf dem Rummel: "Ich will auf die Soester Kirmes zu meinen Schwestern. Das haben sie mir gegönnt, sie wussten, dass der Alte ein Bierchen trinken will."
Bochum und Hecking können nun über die Länderspielpause noch enger zusammenwachsen. Danach wartet mit dem Vizemeister VfB Stuttgart nämlich gleich die nächste große Aufgabe.