Bundesliga
Hertha BSC verabschiedet sich mit einem Sieg aus der Bundesliga: Die Hauptstädter setzten sich mit 2:1 (0:1) beim VfL Wolfsburg durch. Jakub Kaminski (2.) hatte das frühe Tor für die Niedersachsen erzielt. Ibrahim Maza (55.) und Marco Richter (68.) drehten dann das Spiel für als Letzte absteigende Hertha. Wolfsburg schließt die Saison auf Platz 8 ab.
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Während beim VfL Wolfsburg die gleichen elf Mann von Beginn an auf dem Feld standen, wie am 33. Spieltag in Freiburg (0:2), wurde bei Hertha BSC fleißig durchgewechselt: Sieben Neue begannen beim Gastspiel in Niedersachsen. Tjark Ernst, Pascal Klemens (beides Debütanten), Marc-Oliver Kempf, Marvin Plattenhardt, Jean-Luc Boetius, Florian Niederlechner und Jessic Ngankam waren die Neuen.
Die Partie begann mit einem Knall: Geburtstagskind Maximilian Arnold (29) spielte einen überragenden Seitenwechsel von rechts nach links zu Jakub Kaminski. Der schickte Yannick Gerhardt in den Strafraum und dieser legte wiederum umgehend per Hacke zum nachlaufenden Polen ab. Im Strafraum war Kaminski dann unbedrängt und schob den Ball locker mit rechts in die lange, rechte Ecke (2.).
Fantasy Heroes: Lucas Tousart und Marc-Oliver Kempf (je 13 Punkte), Marco Richter und Yannick Gerhardt (je 12)
Die bereits abgestiegene Hertha ließ sich nicht hängen, hätte durch Niederlechner aus kurzer Distanz beinahe umgehend ausgeglichen (4.), doch Koen Casteels parierte bärenstark. Die Berliner drückten einige Minuten, boten dabei dem VfL aber sehr viel freie Wiese an. Diese nutzten die Niedersachsen zu Kontern: Jonas Wind schloss einen davon aus 18 Metern ab, der von Ernst abgewehrte Ball landete bei Gerhardt, der aus kurzer Distanz dann ebenfalls am jungen Hertha-Keeper scheiterte (9.).
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Wind vergab in der 18. Minute dann eine riesige Chance auf das 2:0, als er aus sechs Metern Entfernung knapp rechts vorbeizielte. Wolfsburg übernahm nach der kurzen Berliner Drangphase mehr und mehr das Zepter, kam durch Felix Nmecha (23.) zum nächsten Abschluss. Kevin Wimmer hatte sieben Minuten später das Nachsehen gegen den starken Ernst, der schnell in der rechten unteren Ecke war (30.).
Mit vereinten Kräften konnte die Berliner Hertha dann in der 41. Minute einen Schuss von Josuha Guilavogui auf der Linie klären und sich mit einem Ein-Tore-Rückstand in die Pause retten.
Die zweite Halbzeit gingen die Berliner mutiger an und belohnten sich: Der in der Pause eingewechselte Ibrahim Maza, erst 17 Jahre alt, erzielte seinen ersten Bundesliga-Treffer: Lucas Tousart kam rechts bis zur Grundlinie und bediente den Joker, der aus kurzer Distanz zum 1:1 einschob.
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Wolfsburg war kurz perplex und ließ die Hertha dadurch noch mehr ins Spiel kommen. Einen Freistoß nahe des Strafraums von Marco Richter wurde geblockt und flog zurück zum Angreifer der Berliner. Er dribbelte von links in die Mitte und schweißte den Ball dann mit rechts in die rechte obere Ecke zum 2:1 ein – die Hauptstädter hatten die Partie gedreht (68.)!
Wolfsburg versuchte nochmal alles, warf alles nach vorne und zeigte sich aber wiederholt im Passspiel viel zu ungenau, kaum Bälle im Angriffsdrittel fanden den Weg zum Mitspieler. Auch, weil sich die Herthaner mit allem in die Pässe warfen und sich unbedingt mit einem Sieg von der Bundesliga verabschieden wollten. Bitter für die "Wölfe": Weil sie das 1:0 aus der Hand gaben, konnten sie nicht an den parallel verlierenden Leverkusenern vorbeiziehen und beenden sie Saison auf Rang 8, verpassen Europa.
Lucas Tousart war laufstärkster Berliner (11,9 Kilometer), leitete mit seiner Vorlage zum 1:1 die Wende ein und war auch einer der abschlussfreudigster Herthaner (3 Torschüsse).