Bundesliga
Timo Baumgartl, Marco Richter und Sebastien Haller haben alle eine Hodenkrebs-Diagnose erhalten. Baumgartl und Richter sind auf einem guten Weg, stehen bereits wieder auf dem Trainingsplatz. Der Unioner gibt dem BVB-Stürmer Tipps, mit der schweren Situation umzugehen.
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Als Fußballprofi möchte man eigentlich nur eins: auf dem grünen Rasen stehen. Doch es gibt Nachrichten, die verändern alles und sorgen dafür, dass die sportlichen Ziele und Träume der Spieler zur Nebensache werden. Innerhalb weniger Monate erhielten drei Bundesligaspieler die Diagnose: Hodenkrebs. Timo Baumgartl vom 1. FC Union Berlin war der Erste, es folgten Marco Richter von Hertha BSC und Sebastien Haller von Borussia Dortmund.
"Ich glaube, wenn man die Diagnose Krebs bekommt, muss man sich zwangsläufig damit beschäftigen, was ist, wenn man nicht mehr da ist", sagt Baumgartl. "Zwangsläufig kommt es dazu, dass man weint, dass man Emotionen zeigt, dass man auch düstere Gedanken hat. Damit umzugehen, ist nicht immer einfach", berichtet der 26-Jährige. Er hat für sich einen Weg gefunden: "Ich habe versucht, es mit Humor zu machen, das passt auch am besten zu meinem Naturell. Dadurch konnte ich auch viel Lachen mit meinen Freunden, meiner Familie und vor allem mit meiner Freundin."
Eine bemerkenswerte Einstellung, die ihm dabei geholfen hat, drei Monate nach der Diagnose, nach einer Operation und einer Chemotherapie auf den Platz zurückzukehren. Derzeit schuftet er im Training für sein Comeback. "Es ist ein überwältigendes Gefühl, vom Krankenhaus wieder auf den Platz zu gehen. Das ist für einen Sportler das Nonplusultra", betont Baumgartl.
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Seine Geschichte kann als Vorbild dienen für die anderen Profis, die mit der gleichen Diagnose umgehen müssen. Marco Richter von Hertha BSC hatte Glück im Unglück, er musste keine Chemotherapie machen und steht bereits wieder auf dem Trainingsplatz. Sebastien Haller hingegen hat einen ähnlichen Weg vor sich wie sein Kollege von Union. "Es ist der Mensch Sebastien Haller, der uns fehlt. Wir wünschen ihm nur das Beste, dass er schnell wieder gesund wird", sagt Verteidiger Niklas Süle.
Zwischen den drei Bundesliga-Profis, die ein Schicksal teilen, ist ein Band entstanden. Sie helfen und unterstützen sich gegenseitig. "Marco kenne ich schon lange, wir sind gut befreundet und mit ihm habe ich viel geschrieben", sagt Baumgartl und fährt fort: "Auch mit Sebastien, der so ein bisschen das Gleiche durchmacht wie ich, schreibe ich regelmäßig. Ich versuche ihm Tipps zu geben, wie ich das durchgemacht habe. Ich freue mich auf den Moment, wenn er zurück ist und hoffe, dass wir in der Rückrunde gegeneinander spielen. Das wird dann ein emotionales Wiedersehen." Es wäre ihnen sehr zu wünschen. Die Unterstützung der Bundesliga-Familie haben sie sicher.