Bundesliga

2025-10-31T15:10:42Z

"Weiß nicht, was ich in zwei Jahren mache"

Christian Streich gibt einen aktuellen Einblick in sein Leben
Christian Streich gibt einen aktuellen Einblick in sein Leben

Christian Streich genießt nach über einem Jahrzehnt an der Seitenlinie des SC Freiburg seine neue Freiheit – ganz ohne Trainingsplatz, aber nicht ohne Fußball. Und eine Rückkehr als Trainer? Schließt der Kultcoach nicht aus.

Nach der Saison 2023/24 beendete Christian Streich seine Ära beim Sport-Club Freiburg. Zwölf Jahre lang prägte er den Klub, führte ihn in die Europa League, kämpfte um den Klassenerhalt – und wurde zu einer der prägendsten Figuren des deutschen Fußballs. Jetzt blickt der 60-Jährige auf sein neues Leben abseits des Rasens – und verrät: Ganz abgeschlossen mit dem Fußball hat er noch nicht. "Ich weiß nicht, was ich in ein oder zwei Jahren mache“, sagte Streich der Zeit.

Zwischen Ruhe, Reflexion und vermisstem Alltag

Sein neues Leben beschreibt der Südbadener mit gemischten Gefühlen. Nach fast drei Jahrzehnten im täglichen Trainingsbetrieb sei vieles ungewohnt: "Ich habe 29 Jahre lang jeden Tag gewusst, was ich zu tun habe. Das ist alles weg, dieses Gerüst ist abgebaut." Am meisten fehle ihm der enge Kontakt zu Spielern, Trainern und Physios – "der tägliche Austausch, die Gespräche, die Nähe zu vertrauten Menschen".

Trotz der Umstellung scheint Streich mit sich im Reinen zu sein. Während viele Fans ihn noch immer in Freiburg vermissen, blickt er mit Stolz – und ohne Neid – auf seinen Nachfolger Julian Schuster, den er einst selbst trainierte: "Ich war überzeugt, dass Julian optimal für den Verein sein würde. Worauf sollte ich jetzt eifersüchtig sein?"

Vorgänger und Nachfolger: Streich und Schuster im Gespräch

Treu geblieben – und doch offen für Neues

Dass er trotz seiner langen Freiburger Zeit nie einem anderen Verein zugesagt hat, lag nicht an mangelnden Angeboten. "Es gab Anfragen anderer Clubs", bestätigt Streich. "Aber ich wusste immer, in was für einem außergewöhnlichen Umfeld ich arbeiten durfte." Der Sport-Club war für ihn mehr als ein Arbeitgeber – er war Heimat, Haltung und Herzenssache.

Und doch klingt zwischen seinen Worten ein kleiner Funke Neugier durch: eine Offenheit, irgendwann vielleicht doch wieder auf die Trainerbank zurückzukehren – wenn die Zeit und das Gefühl stimmen.

Streich der Publikumsliebling

"Kaputt geht dieses Spiel niemals"

Auch wenn sich der Fußball in seinen Augen stark verändert hat, glaubt Streich fest an dessen Zukunft. "Vor 20 Jahren habe ich noch gedacht, das Geld ruiniert den Fußball. Heute sage ich: Nein. Es wird Narben geben. Aber kaputt geht dieses Spiel niemals", sagt er überzeugt. Für den Mann, der wie kaum ein anderer für Leidenschaft, Authentizität und Menschlichkeit steht, bleibt klar: Der Fußball mag sich wandeln – aber seine Seele bleibt.

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