2. Bundesliga
Traurige Nachrichten: Werner Lorant ist tot. Der langjährige Bundesliga-Trainer ist im Alter von 76 Jahren verstorben.
Der deutsche Fußball trauert um eine echte Trainer-Legende. Werner Lorant, der frühere Bundesliga-Trainer des TSV 1860 München, verstarb am Ostersonntag, dem 20. April 2025 Jahren nach schwerer Krankheit in einem Krankenhaus in Wasserburg am Inn. Seine jüngere Schwester Erika Feierabend bestätigte die traurige Nachricht.
Lorant, der in seiner aktiven Zeit unter anderem für Borussia Dortmund, Rot-Weiß Essen, den 1. FC Saarbrücken, Eintracht Frankfurt, FC Schalke 04 und Hannover 96 spielte, galt als kompromissloser Verteidiger – ein Image, das er auch als Trainer pflegte. Nicht umsonst trug er den Beinamen "Werner Beinhart".
Sein größter Erfolg als Trainer war eng mit dem TSV 1860 München verbunden. 1992 übernahm Lorant die Löwen in der damals drittklassigen Bayernliga. In nur zwei Jahren führte er den Traditionclub zurück in die Bundesliga und etablierte ihn dort als feste Größe.
Unter seiner Führung erreichte 1860 München 1997 die Qualifikation für den UEFA-Cup und wurde 1999/2000 Vierter in der Bundesliga – inklusive zweier Derby-Siege gegen den FC Bayern München. In der anschließenden Champions-League-Qualifikation scheiterte sein Team knapp an Leeds United.
Seine Art auf und neben dem Platz war legendär. Emotional, direkt, manchmal auch polternd – Lorant stand für eine klare Ansage. Zitate wie "Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht" oder "Die Spieler sollen rennen und das Maul halten", machten ihn zu einer der markantesten Persönlichkeiten der Liga. Auch seine Autobiographie trug den bezeichnenden Titel: "Wer Angst hat, verliert".
Nach seinem Aus bei den Löwen im Jahr 2001, das ihn laut seiner Schwester tief traf, führte ihn seine Trainerlaufbahn unter anderem in die Türkei, nach Südkorea, Zypern, Iran und China. Einen ähnlichen Erfolg wie bei 1860 konnte er allerdings nicht mehr feiern. Zuletzt lebte Werner Lorant zurückgezogen in Waging am See. Erika Feierabend brachte es emotional auf den Punkt: "Der Fußball war sein Ein und Alles. Als er den Fußball nicht mehr hatte, ging es ihm nicht mehr so gut. Die Löwen hat er geliebt. Das war sein Herzensverein."
Auch die Anteilnahme aus der Fußballwelt ist groß. Der TSV 1860 München veröffentlichte ein emotionales Statement: "Die Löwen trauern um einen der erfolgreichsten Trainer in ihrer über 125-jährigen Fußball-Geschichte. Werner Lorant war eine Trainer-Legende. Er hat tiefe Spuren bei den Löwen hinterlassen. Unsere Anteilnahme gehört seiner Familie. Ruhe in Frieden!“
Auch Ex-Torhüter Michael Hofmann, der unter Lorant sein Bundesliga-Debüt feierte, zeigte sich tief betroffen: "Ich muss das für mich sacken lassen. Ich habe Lorant sehr viel zu verdanken. Lorant war Mister Sechzig." Der FC Bayern München kondolierte ebenfalls und teilte mit: "Der FC Bayern trauert mit der deutschen Fußball-Familie um Werner Lorant, langjähriger Trainer des TSV 1860 München. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und den Angehörigen."
Werner Lorant bleibt als leidenschaftlicher Kämpfer und als unverwechselbare Persönlichkeit im deutschen Fußball für immer unvergessen. Mit seiner Kompromisslosigkeit, seiner unbändigen Leidenschaft und seiner bedingungslosen Liebe zu den Löwen hat er dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt. Die Bundesliga verliert mit ihm nicht nur eine der markantesten Trainerfiguren der 90er Jahre – sondern einen, der für das echte, rauere Herz des Fußballs stand. Einen, wie ihn heute nur noch wenige kennen.