2. Bundesliga
Das Handballspiel von Magdeburg, der dritte vergebene Elfer von Jonas Wind – der vergangene Spieltag hielt einige kuriose Elfmeter-Geschichten parat. Das waren aber längst nicht alle!
Ein wenig ungläubig schüttelte Jonas Wind dann doch den Kopf. Der Angreifer des VfL Wolfsburg hatte gerade mit seinem Treffer den Schlusspunkt unter das 3:1 gegen den VfL Bochum 1848 gesetzt - und das auch noch in Folge eines Strafstoßes. Eigentlich also kein Grund für Selbstzweifel oder Erstaunen. Eigentlich. Denn irgendwie will die Komposition Wind und Elfmeter nicht passen – wie die Begegnung am 6. Spieltag wieder einmal bewiesen hat. Es liefen die letzten Spielminuten als der Angreifer zum Strafstoß antrat. VfL-Keeper Patrick Drewes ahnte die dann doch zu zentrale Flugbahn und parierte locker, den Nachschuss verwandelte Wind eiskalt.
Also alles gut. Eigentlich. Denn da war doch was. In der vergangenen Saison bekam der VfL gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls einen Elfmeter zugesprochen, auch am 6. Spieltag. Der Schütze? Jonas Wind. Und der scheiterte vom Punkt an Kevin Trapp. Der Frankfurter Keeper parierte, beim Nachschuss zeigte sich der Däne dann wieder ziemlich sicher. Ein halbes Jahr zuvor setzte sich Wolfsburg 5:1 gegen Bochum durch. Den Schlusspunkt unter die Begegnung setzte Luca Waldschmidt, Der ehemalige Nationalstürmer staubte ab. Und das nach einem verschossenen Strafstoß – von? Jonas Wind natürlich. Insgesamt hat der Däne somit drei Elfmeter in seiner Karriere ge- und verschossen – allerdings alle drei mit Happy End.
Der Stürmer bot aber nur ein Elfmeter-Kuriosum des vergangenen Spieltags. Schließlich schrieb auch die Begegnung des 1. FC Magdeburg gegen die SpVgg Greuther Fürth ihre Geschichte - das Kapitel wird wohl den Titel "Das Handball-Spiel von Magdeburg" tragen. Zunächst nahm Fürths Gideon Jung den Ball seines Keepers Nahuel Noll grundlos mit der Hand auf - Elfmeter, anschließend war es Daniel Heber, dem ein ähnlicher Fehler unterlief - erneut zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt.
Nicht auf den Punkt zeigte dagegen Schiedsrichter Robert Kampka im Duell des 1. FC Köln gegen den Sport-Club Freiburg. Dabei hätte er gerne. Das Problem: Der Unparteiische fand im Dezember 2017 den Punkt nicht. Und das war angesichts des Schneegestöbers auch kein Wunder. Also musste Kampa ganz Old-School die elf Meter mit großen Schritten abgehen, Serhou Guirassy verwandelte sicher. Genau zwei Jahre zuvor war der Punkt in Köln kaum zu übersehen, nachdem Marvin Hitz, Keeper des FC Augsburg, ihn ordentlich malträtiert hatte. Für Anthony Modeste zu sehr, denn der Stürmer rutschte bei der Ausführung weg, Hitz hielt.
Auch durch die Einführung des Video-Assistenten haben die Elfmeter noch einmal an Kapiteln der Kuriosität gewonnen. So hatte Schiedsrichter Guido Winkmann 2018 in der Begegnung des 1. FSV Mainz 05 gegen Freiburg bereits zur Halbzeit gepfiffen, als er wegen eines Handspiels des damaligen SC-Spielers Marc-Oliver Kempf bei der letzten Aktion im ersten Durchgang ein Signal von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus erhielt. Nach Ansicht der Bilder gab Winkmann dann doch Elfmeter - nur befanden sich die Freiburger da bereits in der Kabine. Der Unparteiische musste die Spieler erst auf das Feld bitten, bevor Pablo de Blasis vom Punkt traf.
Tim Kleindienst verwandelte in der vergangenen Saison für den 1. FC Heidenheim 1846 gegen Borussia Dortmund ebenfalls sicher. Allerding nach längerer Unterbrechung. Nach 77 Minuten hatte Referee Tobias Reichel auf den Punkt gezeigt. Sébastien Haller hatte im eigenen Strafraum Jan-Niklas Beste mit dem Arm im Gesicht getroffen. Klarer Fall. Nur soll nach Intervention des VAR eine Abseitstellung vorgelegen haben. Der Elfmeter wurde zurückgenommen, Haller ausgewechselt. Doch der Video-Assistent beorderte den Schiedsrichter noch einmal in die Review-Area. Reichel schaute sich die Szene an, befand, dass es sich um eine neue Spielsituation gehandelt hat und gab den Elfmeter doch noch. Nicht nur das, der ausgewechselte Haller sah auf der Reservebank noch die Gelbe Karte. Am Ende gibt es halt bei Elfmetern dann doch viel Grund ungläubig mit dem Kopf zu schütteln.