Bundesliga

Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr Heimspiel gegen Nordirland in Köln mit 3:1 (1:1) gewonnen und damit eine positive Reaktion auf das 0:2 in der Slowakei gezeigt.
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Bundestrainer Julian Nagelsmann reagierte auf die Niederlage vom vorherigen Donnerstag mit fünf Wechseln: Robin Koch, Waldemar Anton, Pascal Groß, David Raum und Jamie Leweling rückten in die Startelf.
Die Motivation, deutlich besser aufzutreten als noch gegen die Slowakei, war dem deutschen Team zu Beginn anzumerken. Und es gab früh im Spiel die Belohnung. Nick Woltemade schickte Serge Gnabry in die Tiefe. Der Bayern-Profi behielt alleine vor dem Tor die Nerven und lupfte den Ball zum 1:0 in die Maschen (7.).
Die DFB-Elf blieb zunächst dominant, aber ohne weitere Chancen herauszuspielen. Stattdessen wurde Nordirland immer mutiger und traf nach einem Eckball durch eine Direktabnahme von Isaac Price, der über Oliver Baumann hinweg zum 1:1 ins Netz schoss (31.).
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Jubel brandete ansonsten nur kurzzeitig auf. Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff traf Raum auf Vorlage von Koch wuchtig ins obere rechte Toreck, stand dabei aber auch klar im Abseits, so dass der Treffer nicht zählte (45.+1).
Nach knapp einer Stunde häuften sich die deutschen Chancen. Der Stuttgarter Leweling näherte sich mit einem Distanzschuss an (58.). Kurz darauf zog Leipzigs Raum nach einer Standardvariante ab, scheiterte aber am Gästekeeper (63.). Dann köpfte BVB-Profi Anton nach einem Freistoß über das Tor (64.) und Florian Wirtz verpasste das 2:1 aus nächster Nähe (67.).
Den Bann brach der eingewechselte Nadiem Amiri. Eine Raum-Flanke von der linken Seite rutschte durch, so dass der Mainzer Mittelfeldspieler nur noch einschieben brauchte (69.). Wirtz legte im Anschluss per direktem Freistoß das 3:1 nach (72.). Das Spiel war damit entschieden.
Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen:
Das war's! Deutschland holt einen nicht unverdienten Sieg und gibt damit eine Antwort auf die 0:2-Pleite gegen die Slowakei. Allerdings war die erste Halbzeit sehr zäh, Nordirland hielt lange gut dagegen. Letztlich waren es die Wechsel Nagelsmanns, die den Sieg brachten.
Die einen können nicht, die anderen wollen nicht. Beide Mannschaften scheinen sich mit diesem Ergebnis abgefunden zu haben. Die DFB-Elf geht nicht mehr das allerhöchste Tempo.
Vier Minuten bleiben beiden Teams noch für einen Treffer.
Den Gästen geht zusehends die Puste aus. Der eingewechselte McConville schleudert die Kugel in die Mitte, doch Anton kann den Ball aus dem Strafraum köpfen.
Nun kommt die Geschwindigkeit der deutschen Offensive zum Vorschein. Wirtz bedient mit seinen Pässen immer wieder Beier und Leweling, der den rechten Flügel beackert.
Nagelsmann nimmt Rüdiger vom Platz, dessen Leistung durchwachsen war. Für ihn kommt für die letzten Minuten Tah.
Leweling gehört zu den Gewinnern dieser Partie. Insbesondere im zweiten Durchgang schafft er es immer wieder, an seinem Gegenspieler vorbei zu dribbeln. Ein abermaliger Flankenlauf endet diesmal aber im Nichts.
Mit der Führung im Rücken rollt der Ball bei den Gastgebern jetzt etwas besser. Immer wieder ist es Amiri, der die Fäden in der Offensive zusammenführt.
Die Gäste versuchen es noch einmal mit frischen Kräften. Reid und Galbraith haben sich aufgerieben und sollen nun durch Charles und Marshall ersetzt werden. Im Mittelfeld kommt Saville für McCann.
In diese Euphorie hinein ein Freistoß der Gäste aus dem Zentrum. Devenny läuft auf Verdacht zum linken Pfosten durch und kommt an den Ball. Zum Glück für die DFB-Elf ist der Profi von Crystal Palace selber ein wenig überrascht.
Tolle Hereingabe aus dem Halbfeld von Kimmich. Wirtz startet hinter die Kette und will die Kugel artistisch über die Linie drücken. Allerdings ist Peacock-Farrell mit einer tollen Parade zur Stelle.
Price erläuft einen fast schon verloren geglaubten Ball. Die Aktion sorgt zwar für viel Jubel bei den Gästefans. Aber etwas Zwingendes bringt sie nicht ein.
Bradley foult am Flügel Amiri, den fälligen Freistoß von links löffelt Raum in die Mitte. Anton steigt am höchsten, köpft den Ball aber nur wenige Zentimeter über die Latte.
Nagelsmann bringt frische Kräfte: Baier und Amiri sollen Gnabry und Woltemade ersetzen, denen zuletzt wenig gelang.
Der Stuttgarter fasst sich ein Herz, zieht von rechts in die Mitte, lässt zwei Gegenspieler stehen und zieht mit links ab. Sein Schuss fliegt links über das Tor.
Mittlerweile ist der deutsche Ballbesitzanteil auf über 70 Prozent gewachsen. Allerdings vornehmlich in der eigenen Hälfte. Der Raum vor der Abwehr ist mit Kimmich nur einfach besetzt. Groß weicht häufig auf den Flügel aus oder positioniert sich wie Wirtz und Gnabry in der letzten Linie. Dadurch bleibt meist nur der Pass nach außen, den die Nordiren clever attackieren.
Der Stürmer der Nordiren geht gegen Raum am Flügel zu aggressiv in den Zweikampf. Folgerichtig gibt es für das Einsteigen den gelben Karton.
Reid behauptet den Ball am rechten Flügel gegen Koch und Raum. Im Zweikampf stellt er sich clever an und holt eine Ecke heraus. Wieder wird es gefährlich, Baumann faustet die Kugel unter Bedrängnis aus dem Strafraum.
Deutschland gewinnt tief in der eigenen Hälfte den Ball, der anschließend rechts zum VfB-Profi kommt. Der zieht an Devenny vorbei. Und auch wenn die Aktion am Ende nichts einbringt, so ist sie ein erstes Lebenszeichen des Teams in diesem zweiten Durchgang.
Raum bejubelt eine Grätsche an der eigenen Grundlinie gegen Price, die einen Abstoß für das DFB-Team herausholt, mit der Lautstärke und dem Enthusiasmus eines Tores.
Zweite Halbzeit in Köln, beide Teams starten unverändert.
So kann es funktionieren. Raum startet von links in die Tiefe und wird mit einem langen Pass gefunden. Auch sein Abschluss mit links ins rechte obere Eck ist sehenswert. Nur stand er im Abseits und der Treffer wird prompt einkassiert.
Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten.
Der Ball kullert vornehmlich durch die Zone, in der es den Gästen nicht wehtut: der Hälfte der DFB-Elf. Reid & Co. stellen die Passwege ins Zentrum aufmerksam zu. Die Deutschen wirken ein wenig ratlos.
Ein Rückpass zu Baumann ist etwas lasch gespielt, Price setzt den Keeper unter Druck. Der bleibt zunächst cool, spielt rechts raus zu Anton. Der verzockt sich mit einem Dribbling ebenfalls fast. Reid fordert an der Grundlinie einen Elfmeter, als er in den Zweikampf geht. Allerdings zu wenig für den Schiedsrichter.
Aus dem Nichts kam der Ausgleich keineswegs. Die Boys in White & Green trauen sich seit gut zehn Minuten immer mehr zu, pressen hoch und versuchen die Bälle vorn festzumachen. Deutschland fehlt hingegen der Zug zum Tor, wie man ihn noch in der Anfangsphase hatte.
Nachdem Rüdiger die erste Ecke aus der Gefahrenzone köpfen konnte, löffelt Devenny von links einen weiteren ruhenden Ball in die Mitte. McNair steigt am höchsten und köpft knapp über das Gehäuse.
Weil die Gäste auf ihrem rechten Flügel nach Ballverlusten nachsetzen, hangeln sie sich mit jedem gewonnenen Einwurf einige Meter nach vorn. Der finale Einwurf Bradleys bringt zunächst zwar nichts ein, über Umwege kommen sie aber zu einem Eckball.
Um einen Durchbruch von Price zu verhindern, stellt sich Rüdiger ihm in den Weg. Besonders bitter: Damit ist der Abwehrchef für das nächste Länderspiel im Oktober gesperrt.
Viel, um nicht zu sagen alles, geht bei den Gastgebern über den rechten Flügel. Auf der linken Seite warten Wirtz und insbesondere Raum noch vergebens auf Zuspiele.
Kimmich tritt zwei Eckbälle am Stück von rechts nach innen. Beide Male ist es Bradley, der den Ball am Fünfmetereck aus der Gefahrenzone köpfen kann.
Mit hohen Bällen und Seitenwechseln versuchen die Hausherren nun die Gästeabwehr auseinander zu ziehen. Eine Flanke kommt zu Woltemade, der den Ball kontrollieren will. Nordirland kann ihn gerade noch am Schuss hindern. Der darauffolgende Eckball bringt allerdings nichts ein.
Wieder ist es die rechte Seite, die im Blickpunkt steht. Gnabry startet in die Tiefe, im Strafraum legt er quer auf Woltemade. Doch der Stürmer braucht etwas zu lang und so werfen sich gleich drei Nordiren in den Ball.
Die DFB-Elf will sich über den rechten Flügel nach vorn spielen, in dem sie über Kimmich, Rüdiger und Gnabry die Nordiren anlockt. Der Pass in die Tiefe von Kapitän Kimmich sucht zwar Leweling, findet aber nur den Kopf von McNair.
Wie sieht nun die Reaktion der Nordiren aus? Von ihrem körperlichen Spiel weichen sie auch nach dem Rückstand nicht ab. Im Mittelfeld sind sie es, die häufig am Flügel eine Überzahl haben.