Bundesliga
Ungewohnt früh geht die Bundesliga in die Winterpause - nach 15 Spieltagen ist aufgrund der WM in Katar erst einmal Schluss bis Mitte Januar. Ausreichend Zeit, um eine Zwischenbilanz des ersten Halbjahres der Saison zu ziehen. bundesliga.de wirft einen Blick auf die besten Spieler und Clubs in verschiedenen Kategorien. Hier: Die Akteure und Mannschaften mit der besten Pass-Effizienz.
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Um die Schwierigkeit von Pässen zu bewerten, kommt das "xPass"-Modell zu Einsatz. Dieses bewertet die Wahrscheinlichkeit, ob ein Pass beim Empfänger ankommt, unter anderem anhand des Gegner-Drucks auf den ausführenden und den empfangenden Spieler, der Flughöhe des Balls und der Anzahl der Gegner zwischen Passgeber und Passempfänger. Übertrifft ein Spieler die durch xPass ermittelte Wahrscheinlichkeit seiner Passquote, hat er eine positive Pass-Effizienz.
Das gilt in den bisherigen 15 Partien der Bundesliga-Saison 2022/23 besonders für Joshua Kimmich: Der Nationalspieler des FC Bayern München, der das Ranking bereits in der vergangenen Spielzeit für sich entscheiden konnte, führt die Pass-Effizienz-Wertung mit überragenden +45,3 an. Kimmich ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Rekordmeisters, war ligaweit bisher am häufigsten von allen Spielern am Ball (1490 Mal) und brachte 90 Prozent seiner Pässe aus dem Spiel an den Mann.
Dem Mittelfeld-Strategen der Münchener folgen mit deutlichem Abstand zwei weitere Teamkollegen aus der Abwehr: Benjamin Pavard (+21,8) und Dayot Upamecano (+21,3) liefern sich hinter Kimmich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Pavard war im ersten Halbjahr der Saison pro 90 Minuten 98 Mal am Ball - nur der Denker und Lenker des FC Bayern häufiger. Dazu brachte der französische Weltmeister 91 Prozent seiner Pässe aus dem Spiel zum Mann. Eine Statistik, die Upamecano sogar noch toppt: Der Innenverteidiger des Rekordmeisters hat mit 92 Prozent die zweitbeste Passquote der Bundesliga.
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Der einzige Nicht-Münchener, der es vor der WM-Pause in die Rangliste geschafft hat, spielt derweil bei einem Aufsteiger: Milos Veljkovic ist beim SV Werder Bremen nicht mehr aus der Abwehrreihe wegzudenken. Gerade für das Aufbauspiel der Hanseaten ist der 27 Jahre alte Serbe enorm wichtig, bringt unter Druck knapp 75 Prozent seiner Pässe an den Mann. Auch der Passeffizienz-Wert von +19,3 zeigt die Qualitäten des Innenverteidigers deutlich auf. Nach vier Defensivspielern kommt dann der erste Offensivakteur des Rankings: Thomas Müller wartet mit einem Passeffizienz-Wert von +18,2 auf - vor allem, weil der "Raumdeuter" bisher 62 Prozent seiner vielen schwierigen Pässe an den Mann bringt. Ein sehr guter Wert für einen so offensiven Spieler.
Wenig überraschend toppt der FC Bayern die Rangliste der Club mit der besten Pass-Effizienz: Angeführt vom starken Kimmich liegt der Rekordmeister mit einem Wert von +198,5 deutlich in Führung, die Konkurrenz kommt nicht einmal ansetzweise in die Nähe der Münchener. Auch bei anderen Statistiken hat der FCB nach den 15 absolvierten Partien die Nase vorn: Das Team von Trainer Julian Nagelsmann hatte bis zur WM-Pause den meisten Ballbesitz (62 Prozent) und spielte ligaweit die meisten Pässe aus dem Spiel (8.773) – 89 Prozent davon kamen an, was ebenfalls Bundesliga-Bestwert ist.
Mit gehörigem Abstand reiht sich Bayer 04 Leverkusen auf Platz zwei in das Ranking ein - mit einer Pass-Effizienz von +55,4 hat die "Werkself" außer dem FC Bayern alle Kontrahenten hinter sich gelassen. Die Rheinländer, die sich vor der WM-Pause durch drei Siege in Serie wieder in sichere Tabellengefilde bewegt haben, gestalteten 84 Prozent ihrer Pässe aus dem Spiel erfolgreich. 28 Prozent angekommene Flanken aus dem Spiel sind der zweitbeste Wert in der Bundesliga - gerade in der Offensive kann die Mannschaft von Trainer Xavi Alonso also in Sachen Pass-Effizienz überzeugen.
Eine gute Rolle spielt derweil 2022/23 weiterhin ein Aufsteiger: Der SV Werder Bremen hat ein hervorragendes Halbjahr hinter sich - mit 21 Punkten rangieren die Hanseaten auf Platz neun in der oberen Tabellenhälfte. Auch bei der Pass-Effizienz überzeugt das Team von Trainer Ole Werner, steht mit einem Wert von +26,3 auf Platz drei des Rankings. Der SVW brachte zwar nur durchschnittliche 80 Prozent seiner Pässe aus dem Spiel an den Mann, überzeugte aber bei den langen Bällen. 51 Prozent angekommene lange Pässe aus dem Spiel sind der viertbeste Wert ligaweit.
Danach folgen in den Top 5 nur noch Teams, die lediglich knapp eine positive Pass-Effizienz aufweisen können: RB Leipzig ist unter dem neuen Trainer Marco Rose nicht nur erfolgreich unterwegs, sondern überzeugt auch im Passspiel. Die Sachsen haben nach dem Rekordmeister die zweitbeste Passquote in der Bundesliga und spielten auch die zweitmeisten Pässe aus dem Spiel (86 Prozent der 7.594 Pässe aus dem Spiel kamen an). Mit einer Pass-Effizienz von +6,8 ist der Champions-League-Teilnehmer auch dort in den Spitzenrängen unterwegs. Auch Borussia Dortmund lieferte im Passspiel ziemlich genau das ab, was nach dem xPass-Modell (+1,93) zu erwarten war. Sowohl bei Anzahl an Pässen aus dem Spiel und der Passquote liegt der BVB auf Rang drei in der Bundesliga.