Die Ecke gilt im Fußball als eine der gefährlichsten Standardsituationen. Daher kommt auch die bekannte Redewendung: "Eine Ecke ist ein halbes Tor.“ Experten gehen davon aus, dass etwa jedes vierte Tor nach einem "ruhenden Ball“ erzielt wird – aus einer solchen Situation heraus kann es beispielsweise einen Eckball, Elfmeter oder Freistoß geben. Genutzt wird der Eckball zur Spielfortsetzung, nachdem der Ball das Spielfeld verlassen hat. In der Schweiz und in Österreich ist auch die Bezeichnung "Corner" für einen Eckstoß gebräuchlich.
Wie viele andere Fußballregeln stammt auch das Konzept des Eckballs aus Großbritannien, genauer gesagt aus der englischen Stadt Sheffield. Dort wurden zwischen den Jahren 1857 und 1877 die sogenannten "Sheffield-Regeln“ entwickelt und vom ortsansässigen Sheffield Football Club in die Tat umgesetzt. Die britische Football Association brachte im Jahr 1877 ein eigenes Regelwerk heraus, bei denen die "Sheffield-Regeln“ eine wichtige Rolle spielten. Auch der Freistoß sowie weitere Regelungen zum Foulspiel und zum Einwurf im modernen Fußball gehen auf diese englischen Vorläufer zurück.
Wann wird auf einen Eckball entschieden?
Folgende Erklärung zum Eckball findet sich im offiziellen Regelwerk des DFB:
Demnach entscheidet der zuständige Schiedsrichter auf Eckball,
Die Spielzeit wird zur Ausführung eines Eckballs nicht verlängert.
Der ausführende Spieler darf den Ball bei einem Eckstoß nicht erneut spielen, wenn er zum Beispiel vom Torpfosten direkt zu ihm zurückspringt.
Überschreitet der Ball die Torlinie, ohne dass dabei ein Tor erzielt wurde, und wurde er dabei zuletzt von einem Spieler der angreifenden Mannschaft berührt, entscheidet der Schiedsrichter auf Abstoß.
Die Eckball-Markierung auf dem Spielfeld
In allen vier Ecken des Fußballplatzes befindet sich die sogenannte Eckball-Markierung. Sie ist als Viertelkreis mit einem Radius von einem Meter (Fläche: 0,78 Quadratmeter) eingezeichnet. Genau auf dem Schnittpunkt zwischen den Tor- und den Seitenlinien stehen zudem die vier Eckfahnen.
Wie für alle Standardsituationen im Fußball gelten auch für die Ausführung der Ecke detaillierte Regeln:
Mit den Regeln gehen auch Strafen für deren Verstoß einher:
Springt der Ball nach dem Eckstoß beispielsweise vom Torpfosten direkt zurück zum ausführenden Spieler, so darf dieser ihn nicht erneut spielen.
Wieso ist ein Eckball so torgefährlich?
Für die Torgefährlichkeit einer Ecke im Fußball ist zunächst einmal die Entfernung von der Eckball-Markierung zum gegnerischen Tor ausschlaggebend. Diese beträgt gerade einmal 34 Meter. Hinzu kommt, dass wohl die meisten Teams Eckbälle im Training besonders effektiv einüben und die entsprechende Spieltaktik dann auf den Punkt genau abrufen können.
Nicht zuletzt spielt die Häufigkeit von Eckstößen eine wichtige Rolle. Laut Statistik wurden die meisten Eckbälle in der Bundesliga-Saison 2021/2022 Bayern München zugesprochen. Es handelte sich um insgesamt 208 Eckbälle in 34 Spielen (114 von links und 94 von rechts). Demnach gab es im Schnitt ganze sechs Eckbälle pro Partie.
Kann aus einem Eckball heraus direkt ein Tor erzielt werden?
Ja, das ist möglich. Erlaubt ist ein direktes Tor nach einem Eckball jedoch erst seit der Spielzeit 1924/1925, als die FIFA die Regelung auf einen Vorschlag des schottischen Fußballverbandes hin beschloss. Um ein direktes Tor nach einem Eckball zu erzielen, ist eine sehr spezielle Schusstechnik erforderlich, die nur wenige "Kunstschützen“ beherrschen. Der Spieler muss den Ball auf eine gezirkelte Flugbahn bringen, die zunächst von der Torlinie wegführt und dann auf Torhöhe zu ihr zurückführt.
Ob im Urlaub oder zuhause - du willst wissen, wo welches Spiel übertragen wird? Ganz einfach: