Ein Fußballplatz hat eine bestimmte Größe und wird durch seine Auslinien begrenzt. Im Kampf um den Ball und bei missglückten Schüssen passiert es regelmäßig, dass der Ball ins Seitenaus gerät. Um das Spiel fortzusetzen, muss ein Spieler per Einwurf mit der Hand den Fußball zurück aufs Feld befördern. Klingt ganz simpel, und doch unterläuft auch Profis immer mal wieder ein falscher Einwurf. Im Fußball ist nämlich genau vorgeschrieben, wie ein Einwurf korrekt auszuführen ist. Mehr dazu erfährst du hier.
So klappt ein richtiger Einwurf beim Fußball
Der Schiedsrichter spricht den Einwurf derjenigen Fußballmannschaft zu, die nicht zuletzt den Ball berührte, ehe dieser über die Seitenauslinie ging. Um einen Einwurf regelkonform auszuführen, müssen die ausführenden Spieler einige Dinge beachten.
Auch die nicht einwerfende Mannschaft muss sich an bestimmte Regeln halten. Behindert sie etwa den einwerfenden Spieler unfair, lenkt ihn ab oder hält den Mindestabstand von zwei Metern nicht ein, werden die betreffenden Spieler wegen unsportlichen Betragens mit einer Gelben Karte verwarnt.
Ein sogenannter falscher Einwurf liegt im Fußball vor, wenn der einwerfende Spieler sich nicht an die festgelegten Regeln hält. In den meisten Fällen hat ein Spieler im Moment des Abwurfs nicht beide Beine auf dem Boden oder wirft den Ball nach unten. Häufig wird der Einwurf zudem nicht an der Stelle ausgeführt, an der der Ball ins Aus ging, sondern näher beim gegnerischen Tor, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen.
Pfeift der Schiedsrichter einen falschen Einwurf, geht der Fußball an die gegnerische Mannschaft, die nun ihrerseits einen Einwurf an der betreffenden Stelle ausführen dar
Der Einwurf beim Fußball als Torchance
Ein taktisch klug ausgeführter Einwurf kann beim Fußball zu einem Tor führen, wenn er das gegnerische Team überrascht und mit einer cleveren Kombination verbunden wird. Man muss sich nur dieser Statistik bewusst sein: Im Schnitt gibt es 30 bis 50 Einwürfe pro Fußballpartie. Wer es versteht, ein so häufiges Spielelement geschickt einzusetzen, kann einen signifikanten Vorteil daraus ziehen.
Beim FC Liverpool stellte Cheftrainer Jürgen Klopp zum Beispiel 2018 einen eigenen Trainer für Einwürfe ein: den Dänen Thomas Grønnemark. Er trainiert diverse weitere europäische Clubs regelmäßig in puncto Einwurftechnik. Zu seinen Lehrinhalten zählen neben taktischen Finessen auch Grundlagen wie optimierter Grip für die Hände und verbesserte Kraftübertragung auf den Ball. Grønnemark hält mit einer Wurfweite von 51,33 Metern sogar selbst den Weltrekord für den weitesten je gemessenen Einwurf.
Der Einwurf gilt als eine Spielfortsetzung. Darum kann aus ihm kein direktes Tor erzielt werden. Wenn also der Ball nach seinem Einwurf direkt ins gegnerische Tor fällt, entscheidet der Schiedsrichter auf Abstoß. Wirft ein Spieler den Ball direkt ins eigene Tor, gibt es einen Eckstoß für das gegnerische Team.
So mancher Spieler hat in der Historie der Bundesliga allerdings bereits dafür gesorgt, dass Einwürfe, wenn auch nicht direkt, so doch indirekt ins Tor fielen. Beispielsweise Bayern Münchens Torwart Jean-Marie Pfaff im Jahr 1982 – bei seinem Pflichtspieldebüt für die Münchener. Die traten bei Werder Bremen an, die mit Uwe Reinders einen ausgemachten Spezialisten für Einwürfe beim Fußball in den eigenen Reihen hatten. Als Reinders in der Nähe des Bayern-Strafraums einen seiner weiten Einwürfe aufs Tor brachte, reagierte Pfaff etwas verdutzt und schlug den Ball etwas unbeholfen mit der Hand an. Der Ball sprang so über ihn und ins Tor. Das war aufgrund der zweiten Berührung regulär und zudem das einzige Tor in dieser Partie. Bremen gewann 1:0.
Ähnliches passierte auch dem Stuttgarter Torwart Ron-Robert Zieler 2018, ebenfalls in einem Spiel gegen Werder Bremen. Nur dass ihm in diesem Fall sein eigener Mitspieler Borna Sosa in der Nähe des Strafraums den Ball zuwarf. Zieler war allerdings gerade damit beschäftigt, sich die Schuhe zu richten. Als er schließlich bemerkte, dass der Ball auf sein Tor zukam, machte er die Situation erst recht fatal: Vor Schreck hechtete er hinterher und versuchte, ihn mit einer Grätsche wegzuspielen. Der Ball hoppelte gerade in diesem Moment über seinen Fuß, touchierte ihn aber trotzdem, bevor er ins Tor weiterrollte. Das Tor war damit also maximal unglücklich, aber regelkonform.
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